Prof. Dr. Kai Hammermeister: Queer Psychoanalysis Today: Eine Übersicht

Ein gutes halbes Jahrhundert lang war der Homosexuelle lediglich das Objekt der Psychoanalyse. Es ging primär um die Möglichkeit und Notwendigkeit seiner Therapie. Seit den 1970er Jahren ermächtigten sich die Homosexuellen zu Subjekten des Diskurses und untersuchten die Grundlagen der Psychoanalyse aus der Perspektive ihrer perversen Sexualität. Durch die AIDS-Krise erhielt diese neue "queere" Theoretisierung der Psychoanalyse einen weiteren Aufschwung. In meinem Vortrag werde ich vor allem US-amerikanische Modelle der vergangenen Jahre vorstellen, in denen psychoanalytische Grundlagen wie der Ödipuskomplex, das Begehren, der Narzissmus, die sado-masochistische Perversion und der Todestrieb neu definiert werden. Queere Psychoanalyse erscheint damit als ein unverzichtbarer theoretischer Beitrag, der die Grundlagen jedes psychoanalytischen Denkens umstürzt und neu ordnet. Im Zentrum dieser Ausführungen stehen Leo Bersani und Tim Dean. 

 

 

Vortragsreihe zur gesellschaftlichen Verankerung und Verantwortung von Psychotherapie/Psychoanalyse:

Psychoanalyse/Psychotherapie im gesellschaftlichen Kontext

 

Organisation:

Dr. Almuth Bruder-Bezzel  Almuth-Bruder-Bezzel@gmx.de

und Dr. Uwe Langendorf  uldf@gmx.de

 

Ort: Fundus Buchhandlung Knesebeckstr. 20 (nahe Savigny-Platz)

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