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1 Psychologische und biologische Grundlagen der Psychotherapie (einschließlich entwicklungspsychologischer Aspekte)
1.1 Allgemeine und psychologische Grundlagen der Psychotherapie [LV]

1.1.1 Allgemeine Aspekte, Grundbegriffe [LV] [auswählen]

  • Modellvorstellungen zu Krankheit, Gesundheit, Krankenrolle
  • Störungs- vs. Krankheitsbegriff, unterschiedliche Störungskonzepte 
  • Diagnostik, Psychotherapie, psychologische Interventionen, Beratung
  • Phasen der Entstehung und des Verlaufs psychischer Störungen (prä- und perinatale Phase, Sozialisations- und Entwicklungsphase, Prodromalphase, Erkrankungs- bzw. Störungsphase, Remission, Rezidiv, Chronifizierung) 
  • Vulnerabilität, Risikofaktoren, Marker, protektive Faktoren, Resilienz als den Störungsausbruch bzw. -verlauf beeinflussende Größe (s. a. 4.1 und 6.1)

1.1.2 Methodische Grundlagen: Ätiologieforschung, Psychotherapieforschung [LV] [auswählen]

  • Methoden der Ätiologieforschung (z. B. Quer- und Längsschnitterhebungen, retrospektive Untersuchungen, Labor- und Feldstudien, Einzelfall- und Gruppenstudien, experimentelle und quasiexperimentelle Studien, epidemiologische Erhebungen, repräsentative und klinische Stichproben)
  • Methodik der Psychotherapieforschung: Ziele (z. B. Wirksamkeit, differenzielle Indikation, Prozessanalysen) und Strategien (z. B. Einzelfallstudien, Gruppenvergleiche, Metaanalysen)
  • Ergebnisse der Psychotherapieforschung: Wirkfaktoren und Wirkungsnachweise bei wissenschaftlich anerkannten Verfahren

1.1.3 Lernpsychologische Grundlagen (s. a. 2.2.2) [LV] [auswählen]

  • Historische Entwicklung der Lerntheorien
  • Definition und Bestimmungselemente der Lernformen, Verbindung von Lernformen

1.1.4 Kognitionspsychologische Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Definition und Bedeutung von Wissen, Erwartungen, Gedächtnis, Erinnern, Einstellungen, Attribution, Kontrollüberzeugung, Selbstwirksamkeit, kognitiven Netzwerken, Informationsverarbeitung, Schemata und Plänen, Antizipation, Coping

1.1.5 Motivations- und emotionspsychologische Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Grundlegende Motivationstheorien (triebtheoretischer Ansatz, lerntheoretische Antriebstheorie), spezielle Motivationsformen (z. B. Leistungsmotivation) und deren Bedeutung für die Psychotherapie (z. B. Änderungsmotivation)
  • Komponenten und Funktionen von Emotionen, Emotionen und klinische Syndrome (z. B. Angst, Depression), Bedeutung von Emotionen für die Psychotherapie (z. B. bei der therapeutischen Gesprächsführung)
  • Psychodynamische Grundlagen (s. 2.3.1)

1.1.6 Kommunikations- und sozialpsychologische Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Interaktion und Kommunikation auf verbaler und nonverbaler Ebene, grundlegende Merkmale (z. B. Reziprozität) und Funktionen von Kommunikation (z. B. Appellation) und Interaktion
  • Kommunikationsstörungen
  • Soziale Dimension von Verhalten, soziale Wahrnehmung, Urteilsbildung, Etikettierung (labeling)
  • Gesundheits- und Krankheitsverhalten: Einfluss von sozialer Lage und Lebensstil; Soziogenese

1.1.7 Persönlichkeitspsychologische Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Grundlegende Persönlichkeitskonzepte aus verhaltenstheoretischer und psychodynamischer Sicht und deren Relevanz für psychische Störungen bzw. die Psychotherapie

1.1.8 Entwicklungspsychologische Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Entwicklung psychischer Funktionen in der Kindheit (s. 4.1) 
  • Ergebnisse der Gerontologie und Aspekte erfolgreichen Alterns (Disengagement, Selektions-Optimierungs-Kompensations-Modell,
    s. a. 9.5.2)
1.2 Biologische und biopsychologische Grundlagen [LV]

1.2.1 Neuro- und psychophysiologische Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Vigilanz, Orientierung, Schreck, Aktivierung und Habituation; Sensibilisierung und Toleranzbildung
  • Preparedness, Assoziationsbildung und Gedächtnis, Reaktionsspezifität; Interozeption
  • Neuronale Reifung insbesondere des ZNS, Plastizität des ZNS, multiple Kontrolle
  • Hirnelektrische Aktivität (spontan, evoziert); typische Registriermethoden der Psychophysiologie (EEG, MEG, EKG, EMG, Blutdruck, Hautleitfähigkeit) und deren Bedeutung bei psychischen Störungen; Prinzipien bildgebender Verfahren (CT, MRT, fMRI)

1.2.2 Stress/Belastung [LV] [auswählen]

  • Diathese-Stress- und Vulnerabilitäts-Stress-Modell, Bedeutung für Psychosomatik und Verhaltensmedizin
  • Beispiele und Ansatzpunkte der Psychoneuroimmunologie und der Verhaltensneurobiologie
2 Konzepte über Entstehung, Aufrechterhaltung und Verlauf psychischer Störungen und psychisch mitbedingter Krankheiten
2.1 Epidemiologie [LV]

2.1.1 Begriffe, Methoden Grundbegriffe der Epidemiologie [LV] [auswählen]

  • Prävalenz, Lebenszeitrisiko, Inzidenz, relatives Risiko, attributables Risiko, Schutzfaktoren
  • Primär- und Sekundärdaten in der Epidemiologie, Fallregister, Feldstudien
  • Soziodemographische Variablen (Geschlecht, Alter, Personenstand, Schicht) und deren Einfluss auf psychische Störungen

2.1.2 Epidemiologie psychischer Störungen [LV] [auswählen]

  • Auftretenshäufigkeiten, Geschlechterunterschiede, Erstmanifestation und Veränderungen über das Lebensalter
2.2 Allgemeine Krankheitslehre aus verhaltenstherapeutischer Sicht

2.2.1 Grundmerkmale, Grundbegriffe [auswählen]

  • Verhalten, Verhaltensebenen (affektiv, kognitiv-verbal, motorisch, physiologisch, subjektiv, objektiv, beobachtbar)
  • Operationalisierung und Beobachtbarkeit, Planung und Zielorientierung, Anwendung von Theorien oder Technologie
  • Beziehung, Therapeutenvariablen, Veränderungsmechanismen
  • Allgemeine Merkmale von Psychotherapie

2.2.2 Lernpsychologische Konzepte am Beispiel klinischer Phänomene (s. a. 1.1.3) [auswählen]

  • Lerntheorien
  • Klassische und operante Konditionierung, Stimulus und Stimuluskontrolle, Verstärkung, Verhaltenskonsequenzen, Vermeidung
  • Modelllernen und Nachahmung

2.2.3 Kognitive Konzepte und Selbstregulation am Beispiel klinischer Phänomene [auswählen]

  • Automatische Gedanken und Grundüberzeugungen, Selbstverbalisationen, Relevanz dysfunktionaler Überzeugungen und Kausalattributionen für die Entstehung psychischer Störungen, Selbstinstruktionen, Selbstbeobachtung, Selbstbewertung, Selbstverstärkung, Selbstbestrafung, Selbstkontrolle, Selbstmanagement (s. a. 9.1.7)
2.3 Allgemeine Krankheitslehre aus psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Sicht

2.3.1 Grundannahmen zur Struktur der Psyche [auswählen]

  • Bedeutung des Unbewussten
  • Triebtheoretische Modellvorstellungen
  • Topographisches Modell und Strukturmodell der Psychoanalyse (Drei-Instanzen-Modell)
  • Ich-Psychologie, Selbstpsychologie und Objektbeziehungstheorie

2.3.2 Konfliktpathologie am Beispiel klinischer Phänomene [auswählen]

  • Begriffsklärungen: äußerer (interpersoneller) Konflikt, innerer Konflikt (Ambivalenz), verinnerlichter Konflikt, Komponenten eines verinnerlichten Konflikts, „normaler“ vs. pathogener Konflikt; Angst, Schuldgefühle, Scham
  • Symptombildung bei Konfliktpathologie: auslösende Situation (Versuchungs- und Versagungssituation), Reaktualisierung unbewusster Konflikte, Konzept der Abwehr als Mittel der Angstvermeidung, Abwehrmechanismen, Symptombildung als Kompromiss zwischen Wunsch und Abwehr; aufrechterhaltende Faktoren; primärer und sekundärer Krankheitsgewinn 
  • Symptom- vs. Charakterneurose
  • Bindungstheorie, Säuglingsforschung (s. a. 4.1.3)

2.3.3 Strukturpathologie [auswählen]

  • Strukturmodell (s. a. 2.3.1), Ich, Ich-Funktionen, Selbst (s. a. 4.1.3), Persönlichkeits-Struktur, Niveau der Persönlichkeits-Organisation
  • Symptombildung bei strukturellen Störungen: Konflikt- vs. Strukturpathologie, Ich-Funktions-Defizite, ätiologische Faktoren

2.3.4 Trauma-Modell [auswählen]

  • Traumabegriff, sequentielles und kumulatives Trauma
  • Beziehung zur Strukturpathologie bei kumulativem Trauma
2.4 Multifaktorielle Modelle über Entstehung, Aufrechterhaltung und Verlauf psychischer Störungen und psychisch mitbedingter Krankheiten

2.4.1 Ätiopathogenetische Modelle: multifaktorielle Ansätze [auswählen]

  • Konzept der Salutogenese, medizinisches Risikofaktorenkonzept, psychosomatische Stressmodelle (einschließlich Life-event-Modell)
  • Biopsychosoziale Modelle

2.4.2 Krankheitsverhalten [auswählen]

  • Begriffsbestimmungen: normales und abnormales Krankheitsverhalten (auch Inanspruchnahmeverhalten); subjektive Krankheitstheorien; Coping und Compliance
  • Somatisierungsprozesse, Chronifizierungsfaktoren (biologische und psychosoziale Faktoren, auch sekundärer Krankheitsgewinn)
3 Definition, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Indikationsstellung psychischer Störungen
3.1 Allgemeine Kennzeichen der Klassifikation und Diagnostik psychischer Störungen [LV]

3.1.1 Kennzeichen der ICD-10- und der DSM-IV- Klassifikation [LV] [auswählen]

  • Ziele von Klassifikationssystemen (forschungsrelevante Ziele/klinisch relevante Ziele); multiaxiale Klassifikation
  • Vor- und Nachteile der ICD-10 und des DSM IV; Grundprobleme der traditionellen Klassifikationssysteme
  • Grundlegende Informationen für die Diagnosestellung (Symptome, Zeit- und Verlaufskriterien)
  • Güte der Klassifikation: Aspekte der Reliabilität und Validität, Interraterreliabilität der ICD-10-Diagnosen

3.1.2 Fehlerquellen im diagnostischen Prozess [LV] [auswählen]

  • Fehlerquellen auf Seiten des Therapeuten: Nichtbeachten der Symptom-, Zeit- und Verlaufskriterien, falsche Interpretation; Nichtberücksichtigung der Ausschlusskriterien; Nichtberücksichtigung des Komorbiditätsprinzips; Beeinflussung durch theoretische Konzepte, die für die Diagnose nicht relevant sind; Rückschluss auf eine Diagnose aufgrund eines singulären Phänomens
  • Fehlerquellen auf Seiten des Patienten: Fehlerquellen bei der Selbst- und Fremdbeurteilung
3.2 Diagnostische Grundprinzipien [LV]

3.2.1 Ziele/Funktionen der Diagnostik (inkl. Indikation) [LV] [auswählen]

  • Screening und Selektion, Klassifikation, Problemdefinition, -deskription, -analyse
  • Unterscheidung zwischen funktionaler, ätiologischer und klassifikatorischer Diagnostik; kategoriale vs. dimensionale Diagnostik
  • Indikation (selektive, adaptive, differenzielle, prozessuale Indikation), Zuordnung von Beispielen
  • Störungsspezifische Diagnostik und Behandlung im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes entsprechend vorhandener Leitlinien
  • Therapieziele und therapeutischer Auftrag, Erfassung von subjektiven Krankheitstheorien, Beurteilung von Therapieverlauf und -erfolg, Prognose,  Therapiebeendigung

3.2.2 Inhaltsbereiche von Symptomen [LV] [auswählen]

  • Affekte, (psycho-)motorisches Verhalten, Motivation, Kognitionen, somatische/physiologische Symptome

3.2.3 Diagnoseformen [LV] [auswählen]

  • Lebenszeitdiagnose, Querschnittsdiagnose, Differenzialdiagnose
  • Aufnahme-, Entlassungsdiagnose

3.2.4 Diagnostische Methoden (s. a. 3.3.1) [LV] [auswählen]

  • Eigen- und Fremdanamnese, Testverfahren, projektive Verfahren, Fragebögen (Selbst- und Fremdeinschätzung), Interviewverfahren (standardisiert, strukturiert), Verhaltensbeobachtung (z. B. Eltern-Kind-Interaktionen, Spielverhalten, Paarinteraktionen), apparative Verfahren

3.2.5 Erstgespräche [LV] [auswählen]

  • Diagnosestellung, Aufbau einer therapeutischen Beziehung, Anamnese/Krankheitsentwicklung, Klärung der Therapiemotivation, Ressourcen, Erhebung des psychischen Befunds, Prognose, Vermittlung von Informationen

3.2.6 Psychischer Befund [LV] [auswählen]

  • Bereiche des psychischen Befunds („signs und symptoms“): z. B. äußere Erscheinung, Sprache, Psychomotorik, Denken, kognitive Funktionen, soziales Kontaktverhalten, Affekt
  • Mitberücksichtigung körperlicher Symptome und psychopathologischer Auffälligkeiten
  • Bedeutung der Suizidalität im Rahmen des psychischen Befunds
3.3 Testverfahren und diagnostische Hilfsmittel [LV]

3.3.1 Verfahren zur Diagnosestellung/Klassifikation, Fragebögen und Tests [LV] [auswählen]

  • Standardisierte, strukturierte und teilstrukturierte Interviews zur Erhebung von ICD-10-Diagnosen (SKID, Diagnosechecklisten)
  • Fragebögen und Tests für spezielle Störungsbilder sowie störungsübergreifende Verfahren (zu Symptomen, Befindlichkeit, Lebensqualität, Krankheitsverarbeitung, interpersonellen Konflikten) 
  • Kriterien der Testbeurteilung

3.3.2 Spezielle Anwendungen [LV] [auswählen]

  • Intelligenz- und Leistungsdiagnostik: eindimensional vs. mehrdimensional, sprachabhängige vs. sprachfreie Tests, kulturspezifische Aspekte
  • Persönlichkeitsdiagnostik: Interview- und Fragebogenverfahren, projektive Verfahren
  • Neuropsychologische Diagnostik: Testverfahren/Testbatterien, apparative Diagnostik, psychophysiologische Untersuchung, orientierende Untersuchung wichtiger Basisfunktionen
  • Entwicklungsdiagnostik (Wahrnehmung, Motorik, Sprache, Kommunikation, Intelligenz)
  • Familiendiagnostik (Fragebogen, Interviewverfahren, projektive Verfahren, Beobachtung, Familienskulptur, Genogramm; Erfassung von Paarbeziehungen)
  • Spezielle Verfahren bei Kindern und Jugendlichen (s. a. 4.3.3)
  • Gerontopsychologische Diagnostik bei älteren Menschen: kognitive Leistungen, Demenz, funktionelle Störungen, Lebensqualität, psychische Störungen, Alltagsaktivität, Pflegebedürftigkeit
3.4 Kennzeichen und diagnostische Aspekte spezieller Störungsbilder [LV]

3.4.1 Kennzeichen der Störungsbilder nach ICD-10, Kap. V (F) [LV] [auswählen]

  • Zentrale Merkmale (Symptome und Verlauf) einzelner Störungen, besonders der Gruppen F10-F19 (Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen), F20-F29 (Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen), F30-F39 (Affektive Störungen), F40-F48 (Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen), F50-F59 (Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen Störungen oder Faktoren), F60-F69 (Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen), F80-F89 (Entwicklungsstörungen) sowie F90-F99 (Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend, s. a. 4.2.1) 

3.4.2 Diffenzialdiagnostische Aspekte und Komorbidität [LV] [auswählen]

  • Ausschlusskriterien: substanzbedingte Ätiologie (Drogen, Pharmaka), Vortäuschung einer Störung oder Simulation Berücksichtigung der somatischen Differenzialdiagnose (s. a. 7.3.10, 7.4)
  • Abgrenzung zu anderen Störungen und zum Normalbereich 
  • Gemeinsames Auftreten verschiedener psychischer Störungen (Komorbidität)
4 Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter
4.1 Entwicklungspsychologie und Entwicklungspsychopathologie

4.1.1 Entwicklungspsychologische Grundlagen [auswählen]

  • Entwicklungspsychologische Kenntnisse in Bezug auf Säuglings-, Kleinkind-, Schul- und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung; Motivations-, Persönlichkeits- und Selbstkonzeptentwicklung, moralische Entwicklung
  • Grundlagen der Sprachentwicklung, psychomotorischen und Wahrnehmungsentwicklung mit Bezug auf mögliche psychopathologische Entwicklungen; Bedeutung der körperlichen Entwicklung
  • Vergleich der normalen und abweichenden Entwicklung, Entwicklungsaufgaben über die Lebensspanne, besondere Vulnerabilität in Übergangsphasen (Einschulung, Schulübergang, Pubertät)
  • Ergebnisse der Bindungsforschung, der Erziehungsstilforschung, der Forschung zur Affektregulation und Temperamentsentwicklung; Wechselwirkung zwischen biologischen und psychischen Veränderungen
  • Einfluss sozialer Faktoren, Erbe-Umwelt, Unterschiede in der Sozialisation in Abhängigkeit vom Geschlecht, Genderaspekte, interkulturelle Aspekte, Mehrgenerationen- und Loyalitätsproblematik
  • Einfluss wichtiger außerfamilialer Entwicklungsbedingungen

4.1.2 Entwicklungspsychopathologie [auswählen]

  • Frühindikatoren für Fehlentwicklungen, Entwicklungsrisiken (wie körperliche chronische Erkrankung, Hirnfunktionsstörungen), Risiko- und Schutzfaktoren und deren geschlechtsspezifische Unterschiede; Hinweise auf Resilienz trotz vorhandener Belastungsfaktoren
  • Familiäre Risikofaktoren, genetische und neurologische Beeinträchtigungen, belastende Lebensbedingungen (Life-Events) und Risikokonstellationen (wie Migration, Scheidung, Tod oder psychische Störungen der Eltern); Trauma (wie Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch)
  • Auswirkungen einer psychischen Störung auf die weitere Entwicklung

4.1.3 Psychoanalytische und tiefenpsychologische Entwicklungskonzepte [auswählen]

  • Entwicklung von Instanzen und Strukturen (Ich, Über-Ich, Ich-Ideal), Entwicklung des Selbst und von Selbst- und Objektbeziehungen, inneren Objekten, Entwicklung der Identität
  • Internalisierung, Ich-Funktionen
  • Phasen der psychosexuellen Entwicklung, Bedeutung der körperlichen Entwicklung, Entwicklungslinien
  • Entwicklung von Abwehrmechanismen, Mechanismen der Selbstregulation unter belastenden Bedingungen (z. B. Übergangsobjekte)
  • Bindungstheorie, Säuglingsforschung, Individuationsprozess; psychosoziale Entwicklungstheorie

4.1.4 Verhaltenstherapeutische Entwicklungskonzepte [auswählen]

  • Biopsychosoziales Entwicklungsmodell, Bedeutung der individuellen Lerngeschichte
  • Determinierung menschlicher Verhaltensweisen in Abhängigkeit vom Lebensalter (Umweltprägung vs. Selbststeuerung, situative vs. personenspezifische Verhaltensdeterminierung, Fremd- vs. Selbstverstärkung); Selbsteffizienz, Selbstregulation und Selbstkontrolle
  • Bedeutung des klassischen und operanten Konditionierens sowie des Beobachtungslernens (sozial-kognitive Lerntheorie) für die kindliche Entwicklung
4.2 Definition, Klassifikation und Epidemiologie psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter

4.2.1 Kennzeichen der wichtigsten Störungsbilder (s. a. 3.4.1) [auswählen]

  • Zentrale Merkmale (Symptome und Verlauf) einzelner Störungen nach dem multiaxialen Klassifikationsschema der ICD-10:
  • Tiefgreifende Entwicklungsstörungen, Hyperkinetische Störungen, Störungen des Sozialverhaltens, Angststörungen, Zwangsstörungen, Affektive Störungen, Störungen der sozialen Funktionen (Mutismus, Bindungsstörung), Ticstörungen, Störungen der Ausscheidung (Enuresis, Enkopresis), Stottern, Stereotypien, Trichotillomanie, Störungen durch psychotrope Substanzen, Schizophrenien, Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Fütterstörung), Schlafstörungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Frühe Regulations- und Interaktionsstörungen (Schreien, Fütterstörung, Schlafstörung, Ablehnung, Vernachlässigung)
  • Sexueller Missbrauch, Misshandlung, psychische Probleme chronisch kranker Kinder
  • Umschriebene Entwicklungsstörungen (Sprache, schulische Fertigkeiten, Motorik)
  • Psychische Störungen in Folge von Intelligenzminderung
  • Altersspezifik der Symptomatik von Störungen und alterstypischer Verlauf unter besonderer Berücksichtigung von Störungen, die typischerweise im Kindes- und Jugendalter beginnen

4.2.2 Epidemiologie psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter [auswählen]

  • Prävalenz und Inzidenz wichtiger Störungen des Kindes- und Jugendalters unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht
  • Änderungen der Störungsgesamtbelastung mit steigendem Alter der Kinder und Jugendlichen
  • Spontanverlauf wichtiger Krankheitsbilder in unterschiedlichen Altersbereichen, Persistenz von Störungen
4.3 Diagnostik psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter [LV]

4.3.1 Erhebung des psychischen Befunds [LV] [auswählen]

  • Entwicklungsbezogene und familienbezogene Diagnostik, Exploration und Anamneseerhebung bei Kindern und Jugendlichen, strukturierte Interviews (OPD-KJ, DIPS), psychopathologisches Befundsystem (z. B. CASCAP)
  • Erhebung von klinisch bedeutsamen Symptomen und Ressourcen; Klärung des familiären Kontextes durch Elterninterview, Beobachtung und Selbsteinschätzung
  • Spezifische Urteilsfehler; Problem der Cross-informantÜbereinstimmung

4.3.2 Differenzialdiagnosen, Komorbidität (s. a. 3.4.2) [LV] [auswählen]

  • Ausschlusskriterien
  • Differenzialdiagnostische Abgrenzungen: Normalbereich, andere Störungen; somatische Differentialdiagnose, Dysmorphiezeichen, körperliche Stigmata
  • Problem geringer Spezifität und Stabilität, Spontanremissionen

4.3.3 Diagnostische Verfahren (s. a. 3.3) [LV] [auswählen]

  • Psychodiagnostische Verfahren (Tests, Fragebögen, projektive Verfahren für die Bereiche Leistungsdiagnostik, Entwicklungsdiagnostik, Familiendiagnostik, Persönlichkeitsdiagnostik)
  • Wichtige medizinische Untersuchungsmethoden
4.4 Besonderheiten in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen

4.4.1 Besonderheiten in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen [auswählen]

  • Motivations- und Beziehungsaufbau, latente und manifeste Behandlungsmotivation, Krankheitseinsicht und Inanspruchnahmeverhalten, Veränderung des Inanspruchnahmeverhaltens ab der Pubertät, Leidensdruck, Probleme in der Aufrechterhaltung des Arbeitsbündnisses, Behandlungsabbruch,  Beendigung der Behandlung
  • Einschränkung der Selbstreflexions- und Selbstregulationsfähigkeit, altersspezifische Therapieangebote
  • Besonderheiten der Patient-Therapeut-Beziehung, Therapeut als Modell, Berücksichtigung des familiären Kontextes, Rolle der Eltern, Umgang mit den Eltern, Förderung von Ressourcen (z. B. Beziehungen zu Gleichaltrigen)
  • Herausarbeitung von Schutzfaktoren innerhalb des familiären und sozialen Umfeldes

4.4.2 Grundlagen von Behandlungskonzepten und -methoden bei Kindern und Jugendlichen [auswählen]

  • Verhaltenstherapeutische Methoden bei Kindern und Jugendlichen (z. B. Einsatz von Verstärkerplänen, Selbstkontrolltechniken, kognitive Verfahren, Konfrontationsverfahren, Elterntraining)
  • Grundlagen psychoanalytisch begründeter Therapie bei Kindern und Jugendlichen (z. B. Handhabung von Übertragung und Gegenübertragung; Umgang mit Phantasien, Träumen und Agieren; Deutung, Analyse von Abwehr und Widerstand, therapeutische Abstinenz)
  • Multimodale Behandlungsformen, patientenzentrierte Interventionen, Bedeutung von Spiel und Spieltherapie, familienbezogene Interventionen,  Familienberatung und Elternarbeit, Einzeltherapie,
    Krisenintervention, Gruppenpsychotherapie, Behandlung von
    Säuglingen und deren Eltern
5 Intra- und interpersonelle Aspekte psychischer und psychisch mitbedingter Störungen in Paarbeziehungen, Familien und Gruppen
5.1 Rahmenbedingungen von Partnerschaft und Familie [LV]

5.1.1 Familien- und Lebensformen [LV] [auswählen]

  • Aufgaben und Funktionen von Partnerschaft und Familie, kulturelle Aspekte
  • Einelternfamilie, Pflegefamilie, Adoptivfamilie, Heimerziehung: Aufgaben, Möglichkeiten, Probleme

5.1.2 Auswirkungen von chronischen Ehekonflikten und Scheidung [LV] [auswählen]

  • Trennung, Scheidung
  • Psychische und physische Auswirkungen auf Partner und Kinder
  • Langfristige Folgen für Partner und Kinder

5.1.3 Interpersonelle Faktoren und psychische Störung [LV] [auswählen]

  • Expressed Emotion (Erfassung, Ergebnisse)
  • Familiäre Faktoren und Rückfall

5.1.4 Determinanten von Partnerschaftsqualität und Scheidung [LV] [auswählen]

  • Kommunikation und Problemlösen, individuelle Faktoren, soziodemographische Variablen, familiäre Faktoren und Kindesentwicklung
  • Gewalt in Partnerschaft und Familie, sexueller Missbrauch; Missbrauch und Störung
5.2 Interpersonelle Störungsmodelle [LV]

5.2.1 Kognitiv-behaviorale Modelle [LV] [auswählen]

  • Einfluss der Familie und anderer sozialer Systeme
  • Zwangsprozess, Balance-Modell nach Gottman

5.2.2 Psychoanalytische/tiefenpsychologische Modelle [LV] [auswählen]

  • Objektbeziehungstheorie, Narzissmustheorie, Konzept des zentralen Beziehungskonflikts (Luborsky), zyklische maladaptive Muster (Strupp und Binder),  psychoanalytische Bindungskonzepte, Kollusion nach Willi
5.3 Paar- und Familientherapie [LV]

5.3.1 Kognitiv-behaviorale Therapie [LV] [auswählen]

  • Indikationen, spezifische Diagnostik, Kommunikation und Problemlösen, Steigerung positiver Reziprozität, kognitive Ansätze, Krisenintervention, Psychoedukation

5.3.2 Psychoanalytische/tiefenpsychologische Therapie [LV] [auswählen]

  • Indikationsbereich
  • Basiskonzepte: Dynamik von Verdienst, Vermächtnis und Loyalität, bezogene Individuation, Delegation und Parentifizierung, abgewehrte Trauerprozesse, Familienmythen und -geheimnisse, Kollusion
  • Formen (Kurz- und Langzeittherapie) und Settings (z. B. Mehrgenerationentherapie), therapeutische Techniken

5.3.3 Spezielle Techniken [LV] [auswählen]

  • Zirkuläres Fragen, Einsatz von Ritualen, Genogramm
5.4 Psychotherapie in Gruppen: Modelle und Interventionen [LV]

5.4.1 Grundlagen der Gruppentherapie [LV] [auswählen]

  • Bildung von Gruppen; Kohäsion, Gruppenregeln; Umgang mit Konflikten innerhalb von Gruppen, Interventionstechniken unter Nutzung der Gruppendynamik

5.4.2 Kognitiv-behaviorale Therapie [LV] [auswählen]

  • Gruppentherapie (s. 9.1.10)
  • Psychoedukation (s. 9.1.2)

5.4.3 Psychoanalytische/tiefenpsychologische Therapie [LV] [auswählen]

  • Bedeutung des Settings, Rahmen, Spiegelprozesse
  • Entfaltung des Gruppenprozesses, Position und Rolle in der Gruppe, Netzwerk der Kommunikation, Feldverständnis, unbewusste Gruppenmatrix, gemeinsames Unbewusstes
  • Balance zwischen Bindung und Autonomie
  • Anforderungen an die therapeutische Haltung, Minimalstrukturierung, gruppenanalytische Haltung, Dyade vs. Triangulierung (s. a. 9.2.9 und 9.3.2)
6 Prävention und Rehabilitation
6.1 Prävention und Gesundheitsförderung [LV]

6.1.1 Ziele und Aufgaben von Prävention [LV] [auswählen]

  • Abschwächung von Risiken: individuell (z. B. im Gesundheitsverhalten: Raucherentwöhnung) sowie soziale/physikalische Umwelt betreffend (z. B. ergonomische Veränderungen am Arbeitsplatz, Gestaltung von Freizeitangeboten)
  • Förderung von Protektivfaktoren: Wechselwirkung zwischen genetischen, biologischen und psychosozialen Faktoren, Stärkung von sozialem Rückhalt
  • Förderung gesundheitsstützender Umwelten: Schaffung von Handlungsspielräumen, Erziehung; Ausbau von Präventions-, Beratungs-, Therapie- und Rehabilitationsangeboten
  • Krisenintervention: jeweils auf der Ebene der primären, sekundären und tertiären Prävention
  • Spezifische vs. unspezifische Prävention

6.1.2 Methoden, Kennzeichen und Zielsetzungen spezieller Präventionsprogramme [LV] [auswählen]

  • Kennzeichen und Zielsetzungen populationsbezogener Präventionsprogramme (z. B. Appelle zur gesunden Ernährung) vs. zielgruppenorientierter Präventionsprogramme (z. B. HIV-Aufklärung bei Drogenabhängigen)
  • Kennzeichen und Zielsetzungen personenorientierter Präventionsprogramme (breite Bevölkerungskreise, z. B. AIDS- und Drogenaufklärung) vs. systemorientierter Präventionsprogramme (z. B. Einrichtung von Kommunikationsecken in Betrieben)
  • Präventionsprogramme für Paare (universelle, selektive und indizierte; Wirksamkeit) und Familien (universelle, selektive; Elterntrainings, Interventionen in Kindergarten, Schule und Gemeinde; Wirksamkeit)
  • Methoden: Aufklärung (z. B. Sexualaufklärung), Beratung (Hilfe zum Auffinden besserer Lösungen), Training (Stressimmunisierung, Raucherentwöhnung, Antiaggressionstraining)

6.1.3 Umwelt- und sozialsystembezogene Interventionen und Methoden [LV] [auswählen]

  • Soziale Grundgüter (Anzahl der Beratungsstellen, Anzahl der niedergelassenen Therapeuten), materielle Grundgüter (Verankerung der Psychotherapie in der GKV), soziokulturelle Grundgüter
  • Ökonomische Anreize (Steuer- und Abgabenpolitik), Abbau von Barrieren (Wecken von Verständnis für psychisch Kranke, Informationen über psychische Störungen), Kontrolle von Werbung (Tabak, Alkohol), Krisenintervention (Erschließung sozialer Ressourcen)
6.2 Rehabilitation [LV]

6.2.1 Grundlagen und Rahmen der Rehabilitation [LV] [auswählen]

  • Begriff der Behinderung; Definition von Impairment, Disabilities, Handicaps nach WHO-Kriterien; Definition der Rehabilitation durch die WHO; Rechtsgrundlagen
  • Aufgaben und Ziele: medizinische, berufliche, schulische und pädagogische Rehabilitation, soziale Rehabilitation und ergänzende Leistungen; ambulante und stationäre Rehabilitation; Träger der Rehabilitation

6.2.2 Ziele, Aufgaben und Konzepte der Rehabilitation [LV] [auswählen]

  • Rehabilitation bei psychischen Störungen: psychoanalytische Konzepte, verhaltensmedizinische Konzepte
  • Abhängigkeitserkrankungen, vorschulische, schulische und berufliche Integration von psychisch Kranken, Frühförderung, Bedeutung der Krankheitsverarbeitung bei chronisch-körperlichen und chronisch-psychischen Krankheiten
  • Prävention kindlicher Entwicklungsstörungen
  • Sozialpsychiatrische Ansätze
7 Medizinische Grundkenntnisse für Psychologische Psychotherapeuten
7.1 Regionen, Lageverhältnisse [LV]

7.1.1 Körperregionen [LV] [auswählen]

  • Allgemeine Gliederung, Körperachsen

7.1.2 Topographie der inneren Organe [LV] [auswählen]

  • Grundkenntnisse der anatomischen Lageverhältnisse innerer Organe (soweit unter 7. 4 aufgeführt)
7.2 Genetik und Verhaltensgenetik [LV]

7.2.1 Mutationen [LV] [auswählen]

  • Somatische und Keimbahnmutation, Chromosomen- und Genmutation, Mutagene

7.2.2 Genetische Studien [LV] [auswählen]

  • Ergebnisse genetischer Studien zu psychischen Krankheitsbildern

7.2.3 Erkrankungen [LV] [auswählen]

  • Chromosomenaberrationen (Trisomie 21), monogene Erbleiden (zystische Fibrose), multifaktoriell verursachte Erkrankungen (z. B. Schizophrenie)
7.3 Aufbau und Funktion des Nervensystems [LV]

7.3.1 Gliederung des Nervensystems [LV] [auswählen]

  • Zentrales und peripheres Nervensystem, Gehirn und Rückenmark mit grauer und weißer Substanz, animales und autonomes (vegetatives) Nervensystem, Hirnnerven, sensorische und motorische Nervenzellen, Afferenzen und Efferenzen

7.3.2 Nervenzelle [LV] [auswählen]

  • Neuron, Axon; markhaltige, marklose Nervenfasern

7.3.3 Erregungsbildung, Synapsen, Erregungsübertragung [LV] [auswählen]

  • Aktionspotential, Depolarisation und Repolarisation, beteiligte Ionen, Membrankanäle
  • Prä- und postsynaptische Zelle, synaptischer Spalt

7.3.4 Neurotransmitter [LV] [auswählen]

  • Biogene Amine und Aminosäuren (Katecholamine, Serotonin, GABA, Glutamat), Acetylcholin

7.3.5 Aufbau und Funktion einzelner Gehirnstrukturen [LV] [auswählen]

  • Großhirnhemisphären und -lappen, Thalamus, Hypothalamus, Hypophyse, Basalganglien, Kleinhirn, limbisches System, Blut-Hirn-Schranke, Liquorräume

7.3.6 Rückenmark [LV] [auswählen]

  • Vorder- und Hinterhorn, Leitungsbahnen, Eigen- und Fremdreflex

7.3.7 Sensibilität [LV] [auswählen]

  • Protopathische und epikritische Sensibilität; Schmerzempfindung

7.3.8 Sinnesorgane [LV] [auswählen]

  • Grundprinzipien der Sinnesfunktionen

7.3.9 Vegetatives Nervensystem [LV] [auswählen]

  • Sympathikus, Parasympathikus

7.3.10 Neurologische Erkrankungen [LV] [auswählen]

  • Demenzen: Einteilungsgesichtspunkte, neuropsychologische Diagnostik kognitiver Beeinträchtigungen (s. a. 9.4.2 und 9.5.2)
  • Geistige Behinderung
  • Migräne
  • Multiple Sklerose
  • Epilepsie: Klassifikation und Symptomatik, Grundzüge der EEG-Diagnostik (s. a. 1.2.1 und 4.3.3), Beziehung zwischen Medikation, Anfallsleiden und Verhaltensauffälligkeit
  • Zerebrovaskuläre Krankheiten und traumatische Schäden des Gehirns: Definition transitorisch ischämischer Attacken und des Hirninfarkts, „Post-Stroke-Depression”, Symptomatik und Diagnostik von Commotio und Contusio cerebri (s. a. 9.4.2 und 9.5.2)
7.4 Organe, Organsysteme [LV]

7.4.1 Muskulatur [LV] [auswählen]

  • Quergestreifte und glatte Muskulatur: Vorkommen, Unterschiede, Innervation und Prinzip der Kontraktion (z. B. in Beziehung zur Inkontinenz, Enuresis)

7.4.2 Herz- und Gefäßsystem [LV] [auswählen]

  • Aufbau des Herzens, Prinzipien der Herzerregung und der Regulation der Herztätigkeit
  • Gefäßsystem, Blutkreislauf: Arterien und Venen, Hoch- und Niederdrucksystem, Gefäßwiderstand und Regulation; kleiner und großer Blutkreislauf, Pfortadersystem
  • Diagnostik: Blutdruckmessung, Elektrokardiogramm (Prinzip)
  • Erkrankungen: Hypertonie, Schock, Arteriosklerose; Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Angina pectoris und Herzinfarkt; differenzialdiagnostische Aspekte (Abgrenzung zu psychischen Störungen)

7.4.3 Blut und Immunsystem [LV] [auswählen]

  • Transport- und Abwehrfunktion des Blutes
  • Unterscheidung von humoraler und zellulärer Abwehr; aktive Immunisierung
  • Erkrankungen: Leukämien; Allergie und Autoimmunkrankheiten, AIDS; Immunsystem und Psyche

7.4.4 Atmungsorgane [LV] [auswählen]

  • Aufbau, Gasaustausch, Regulation
  • Erkrankungen: Asthma bronchiale, Bronchitis; differenzialdiagnostische Aspekte (Abgrenzung zum Hyperventilationssyndrom)

7.4.5 Haut [LV] [auswählen]

  • Aufbau (Schichten, Hautrezeptoren, Schweißdrüsen); Funktionen; Erkrankungen, Störungen (Neurodermitis, Pruritus)

7.4.6 Niere und ableitende Harnwege [LV] [auswählen]

  • Aufbau von Niere (Rinde, Mark) und ableitenden Harnwegen, Blutversorgung, Nephron als Funktionseinheit
  • Erkrankungen: Niereninsuffizienz (im Zusammenhang mit Analgetikamissbrauch, Hypertonie und Diabetes mellitus), entzündliche Erkrankungen;  Abgrenzung zu somatoformen autonomen Funktionsstörungen (Dysurie)

7.4.7 Abdominalorgane [LV] [auswählen]

  • Magen-Darmtrakt: Gliederung und Funktionen des Verdauungstraktes, Darmnervensystem, darmassoziiertes Immunsystem; Erkrankungen (Gastritis, Refluxkrankheit, Ulcus ventriculi et duodeni, chronisch-entzündliche Darmkrankheiten; Abgrenzung zu somatoformen autonomen Funktionsstörungen)
  • Leber und Gallenblase: Funktionen (Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktion der Leber, Produktion und Speicherung der Gallenflüssigkeit); Bedeutung der Leberenzyme im Zusammenhang mit Abhängigkeitserkrankungen; Erkrankungen der Leber und Gallenblase (Hepatitis, Leberzirrhose, Cholezystitis)
  • Bauchspeicheldrüse: hormonproduzierende Zellen (Insulin); Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettverdauung; Erkrankungen (Diabetes mellitus, Pankreatitis)
  • Ernährung, Ernährungsanamnese, Body Mass Index; Erkrankungen, Störungen (Adipositas, Anorexie, Bulimie, Binge eating disorder)

7.4.8 Sexualorgane [auswählen]

  • Pubertät und Pubertätsmerkmale, Menstruationszyklus (Grundlagen der hormonellen Steuerung), Zusammenhang Essstörungen mit sekundärer Amenorrhoe; Schwangerschaft und Geburt (Schwangerschaftsdiagnose; Befruchtung, Plazentafunktion, Entwicklung des Embryos und des Feten, Geburtsverlauf und nachgeburtliche Rückbildung), Senium der Frau (Involution)
  • Teratogenität und Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft; organische Aspekte sexueller Störungen sowie Infertilität und Kinderwunsch der Frau
  • Impotenz und Infertilität des Mannes

7.4.9 Hormone (s. a. jeweilige Organe) [auswählen]

  • Grundlagen der hormonellen Steuerung (Regelkreismodell, Bedeutung des Hypothalamus, Rezeptoren, Prinzip der Up- und Down-Regulation);  Hormonwirkungen (Grundzüge)
  • Hormone des Hypophysenhinterlappens (Oxytocin, Vasopressin)
  • Hormone des Hypophysenvorderlappens (ACTH, TSH, STH, Gonadotropine, Prolaktin)
  • Hormone der Nebenniere: Cortison, Aldosteron, Sexualhormone, Katecholamine
  • Hormone der Schilddrüse: Thyroxin, Triiodthyronin; Schilddrüsenkrankheiten (Hypo- und Hyperthyreose; Morbus Basedow, Kretinismus)
8 Pharmakologische Grundkenntnisse für Psychologische Psychotherapeuten
8.1 Grundlagen der Pharmakotherapie [LV]

8.1.1 Arzneimittelinformation [LV] [auswählen]

  • Information für Patienten, Umgang mit Informationsmaterial, Patientenaufklärung
  • Bewertung von Informationsquellen und Beratung

8.1.2 Pharmakokinetik [LV] [auswählen]

  • Allgemeine Kenntnisse über Pharmakokinetik, z. B. Halbwertszeit, Metabolismus
  • Bedeutung der Pharmakokinetik, z. B. für die Therapie mit Lithium 
  • Besonderheiten der Pharmakokinetik im Kindes- und Jugendalter und im späten Erwachsenenalter

8.1.3 Pharmakodynamik [LV] [auswählen]

  • Wirkungen, Wirksamkeit, unerwünschte Wirkungen wichtiger Arzneistoffklassen
  • Dosis, Dosiswirkungsbeziehung, therapeutische Breite, Toleranz, Tachyphylaxie; Besonderheiten der Dosierung im Säuglings-/Kleinkindesalter und im späten Erwachsenenalter

8.1.4 Pharmakotherapie und Psychotherapie [LV] [auswählen]

  • Medikamentenanamnese
  • Psychotrope Effekte von Arzneimitteln: Beeinflussung von Vigilanz, Merkfähigkeit, Stimmungslage, Psychomotorik
  • Auswirkungen psychotroper Pharmaka auf Testdiagnostik; psychotrope Effekte von Arzneimitteln, die bei somatischen Krankheiten eingesetzt werden
8.2 Psychopharmaka [LV]

8.2.1 Neuroleptika [LV] [auswählen]

  • Einteilungsgesichtspunkte (z. B. typische und atypische Neuroleptika), neuroleptische Potenz, Depotpräparate
  • Antagonismus an Dopamin (D2)- und weiteren Rezeptoren; antipsychotische, affektiv und psychomotorisch dämpfende Wirkungen; Zielsymptome und Indikationen
  • Unerwünschte Wirkungen (extrapyramidal-motorisch, vegetativ, hormonales System betreffend, Überempfindlichkeitsreaktionen)
  • Therapie mit Neuroleptika unter Berücksichtigung von Zielsymptomen und unerwünschten Wirkungen; Initial- und Langzeittherapie, Rezidivprophylaxe

8.2.2 Antidepressiva [LV] [auswählen]

  • Einteilungsgesichtspunkte; Vorstellungen zum Wirkungsmechanismus (Transmitterkonzentration, Rezeptordichte, Selektivität)
  • Wirkungen, unerwünschte Wirkungen und Indikationen am Beispiel trizyklischer Antidepressiva und selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
  • Auswahlkriterien für die Therapie mit Antidepressiva in Abhängigkeit von Symptomatik, Ausprägungsgrad der Depression und Tolerierbarkeit unerwünschter Wirkungen; Antidepressiva und Suizidalität

8.2.3 Lithium [LV] [auswählen]

  • Lithiumsalze zur Behandlung affektiver Psychosen: Wirkungen, Indikationen
  • Unerwünschte Wirkungen auf Niere, Schilddrüse und ZNS; therapeutische Breite, Teratogenität
  • Notwendigkeit von Kontrolluntersuchungen

8.2.4 Hypnotika und Tranquillanzien [auswählen]

  • Benzodiazepine und neuere Hypnotika: Wirkungen, Wirkungseintritt und Wirkungsdauer, Indikationen
  • Unerwünschte Wirkungen: Beeinträchtigung kognitiver Leistungen, Abhängigkeitspotenzial
  • Wirkungsdauer und Abhängigkeitspotenzial unter Berücksichtigung von Patientenmerkmalen; Niedrigdosenabhängigkeit und Probleme beim Absetzen von Benzodiazepinen 

8.2.5 Psychostimulanzien [auswählen]

  • Wirkung der Psychostimulanzien auf Freisetzung und Wiederaufnahme von Katecholaminen, Tachyphylaxie, klinische Wirkungen, Indikationen
  • Unerwünschte Wirkungen (Appetitlosigkeit, vegetative Symptome), Missbrauch, Abhängigkeitspotenzial bei nicht therapeutischer Anwendung
  • Besonderheiten der Dosierung bei Kindern mit hyperkinetischen Störungen

8.2.6 Kombination von Psychotherapie und Psychopharmakotherapie [auswählen]

  • Kompatibilität, Therapieziele und Indikationen
  • Therapeut, Patient und Pharmakon im psychodynamischen und verhaltenstherapeutischen Kontext
9 Methoden wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren
9.1 Methoden der Verhaltenstherapie [LV]

9.1.1 Diagnostik [LV] [auswählen]

  • Verhaltens- und Problemanalyse, Unterscheidung von horizontaler und vertikaler Verhaltensanalyse: funktionales Bedingungsgefüge von Stimuli, Verhalten und Konsequenzen, Kontingenzen; Zielplanung, Therapieplanung, Bedeutung der Verhaltensbeobachtung

9.1.2 Gesprächsführung und Psychoedukation [LV] [auswählen]

  • Merkmale der Akzeptanz, der Offenheit, der Konkretheit bei der verhaltenstherapeutischen Gesprächsführung
  • Verstärkung als wesentliches Element verhaltenstherapeutischer Gesprächsführung; Strukturiertheit und Direktivität, Zusammenfassungen und Rückmeldungen als Gesprächsführungselemente 
  • Informationsvermittlung, Psychoedukation 
  • Sokratischer Dialog und geleitetes Entdecken als verhaltenstherapeutische Gesprächsführung; kooperatives Arbeitsbündnis

9.1.3 Entspannungsverfahren [LV] [auswählen]

  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche der Progressiven Muskelrelaxation, des Autogenen Trainings, der angewandten (applied) Relaxation; Atemtechniken, auto- und fremdsuggestive Methoden, apparative Methoden der Entspannungsinduktion (Biofeedback); imaginative Elemente in Entspannungsverfahren

9.1.4 Expositions- und Bewältigungsverfahren [LV] [auswählen]

  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche der Systematischen Desensibilisierung, der Exposition in sensu bzw. in vivo, gestuftes Vorgehen und Hierarchisierung, verteilte bzw. massierte Exposition, Bedeutung der Vorbereitung, Alternativen zu Entspannungsverfahren 
  • Prinzip der Reaktionsverhinderung, des Trainings der Angstbewältigung, der Selbstkontrolle bei der Exposition; Wirkmechanismen und Erklärungsmodelle der Exposition

9.1.5 Aktivierung, euthyme Methoden [LV] [auswählen]

  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche des Aktivitätsaufbaus bzw. der Alltagsstrukturierung, der Tages- und Wochenplanung; Stellenwert von Genusstraining, Bedeutung der Selbstfürsorge, Grundprinzip und Anwendungsbereiche des Sensualitätstrainings 

9.1.6 Verhaltensübungen, Rollenspiele [LV] [auswählen]

  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche des Selbstsicherheitstrainings, des partnerschaftlichen, familiären bzw. sozialen Kommunikationstrainings,
    Beispiele des Trainings sozialer Kompetenz, Bedeutung und Durchführung von Rollenspielen bzw. Probehandlungen, Rollenspieltechniken, kognitive und imaginative Vorbereitung, Training von Problemlöseverhalten 
  • Bedeutung von Gruppentherapie bei Verhaltensübungen

9.1.7 Kognitive Methoden [LV] [auswählen]

  • Verfahren der Selbstregulation: Selbstbeobachtung, Selbstbewertung, Selbstverstärkung, Selbstbestrafung, Selbstkontrolle; Grundprinzip des Selbstmanagement-Ansatzes (s. a. 2.2.3)
  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche von verdeckten Verfahren; Bedeutung des mentalen Übens, Gedankenstopp, paradoxe Intervention und Symptomverschreibungen (negative Übung); Habit reversal
  • Methoden der kognitiven Umstrukturierung; Realitätsüberprüfung, Realitätstesten; Veränderung automatischer Gedanken, Selbstverbalisierungen und Selbstinstruktionen, Gedankenprotokolle, Methode nach Beck, Ansatz von Ellis, Stressimpfungsprogramm nach Meichenbaum
  • Problemlösetechniken, Selbstanweisungstraining bei kognitiven und sozialen Defiziten; Altersabhängigkeit, kognitive Voraussetzungen 

9.1.8 Operante Verfahren [LV] [auswählen]

  • Methoden zum Verhaltensaufbau und Verhaltensabbau, Bedeutung der Verhaltenskonsequenzen für den Aufbau, den Abbau und die Stabilisierung von Verhalten
  • Definition und Verständnis von Verstärkung, Bestrafung, Löschung; Kontingenzmanagement (Premack-Prinzip), Verstärkung inkompatibler Verhaltenweisen, Münzverstärkung, Verstärkerentzug, Verhaltensverträge, Verhaltensformung, Verhaltensverkettung, Aus- und Einblenden von Verstärkern und Hilfestellungen
  • Beispiele des Mediatorentrainings, Realitätsorientierung in der Geriatrie, Strategien zur Stabilisierung von Verhalten

9.1.9 Apparative Verfahren [LV] [auswählen]

  • Technische Voraussetzungen und Vorgehen bei Biofeedback, Ablauf einer typischen Biofeedbackbehandlung
  • Indikations- und Anwendungsbereiche von Biofeedback 
  • Apparative Enuresistherapie

9.1.10 Gruppentherapie, Trainingsprogramme [LV] [auswählen]

  • Instrumentelle Gruppenbedingungen, Gestaltung von Gruppentherapie in der Verhaltenstherapie
  • Störungsspezifische Gruppen, methodenspezifische und interaktionelle Gruppen, Problemlösegruppen, zieloffene Gruppen, Psychoedukation
  • Trainingprogramme zum Auf- oder Abbau komplexer Verhaltensmuster (z. B. für aufmerksamkeitsgestörte Kinder)

9.1.11 Wirkfaktoren [LV] [auswählen]

  • Wirkfaktoren der Verhaltenstherapie (s. a. 1.1.2)
9.2 Methoden der Psychoanalyse (analytischen Psychotherapie)

9.2.1 Konstituierung und weitere Entwicklung der Psychoanalyse, Strömungen und Richtungen [auswählen]

  • Bedeutung von Hypnose, Suggestion und Katharsis 
  • Entwicklung der klassischen Psychoanalyse (Freud), Ich- und Selbstpsychologie, Objektbeziehungs- und Bindungstheorien
  • Psychoanalytisch begründete und tiefenpsychologische Konzepte (s. a. 2.3, 5.3.2, 9.3.1 und 9.3.2)

9.2.2 Psychoanalytische und psychodynamische Diagnostik [LV] [auswählen]

  • Psychoanalytisches und psychodynamisches Erstinterview, Psychodynamik des Erstkontaktes, biographische Anamnese; psychoanalytische und psychodynamische Grundhaltung und Techniken der Gesprächsführung; projektive Verfahren
  • Psychoanalytische/psychodynamische Schlussbildung; psychodynamische Diagnose, Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD)

9.2.3 Formen und Rahmen analytischer Psychotherapie [auswählen]

  • Analytische Einzeltherapie (Traumarbeit, Tanz- und Bewegungstherapie, Spieltherapie etc.), Paar-, Familien- und Gruppentherapie (s. a. 5.3.2 und 9.3.2)
  • Besonderheiten des Settings 

9.2.4 Indikation [auswählen]

  • Krankheitsbilder, psychische Voraussetzungen des Patienten

9.2.5 Aufgaben und Prozesse auf Seiten des Patienten [auswählen]

  • Arbeitsbündnis, psychoanalytische Grundregel (freie Assoziation)
  • Übertragung als ubiquitäres Phänomen, Übertragung als Widerstand vs. Übertragung als wichtigstes analytisches Agens, Übertragungsauslöser, Formen der Übertragung, Übertragung vs. habituelle Reaktionen, Motive für Übertragung, Übertragung als dyadischer Prozess
  • Regression, Formen der Regression (bezüglich Libidostufen, Objektbeziehungen, Ich-Funktionen, Über-Ich)
  • Widerstand als Hemmung des psychoanalytischen Prozesses, Schutzfunktion des Widerstands, Formen und Motive des Widerstands 
  • Agieren als Folge der Behandlung vs. Agieren als habituelles Verhalten, Agieren als Widerstand, Agieren als präverbales Erinnern und Mitteilen

9.2.6 Aktivitäten und Prozesse auf Seiten des Analytikers [auswählen]

  • Neutralität und Abstinenz, gleichschwebende Aufmerksamkeit, Gegenübertragung
  • Gegenübertragung als Widerstand vs. Gegenübertragung als Hilfsmittel zum Verständnis

9.2.7 Interventionstechniken [auswählen]

  • Konfrontieren, Klären, Deuten, Durcharbeiten, Übertragungsanalyse, Widerstandsanalyse, therapeutisches Spiel

9.2.8 Wirkfaktoren [auswählen]

  • Wirkfaktoren psychoanalytischer Therapie nach Luborsky (s. a. 1.1.2)

9.2.9 Gruppenpsychotherapie [auswählen]

  • Besonderheiten analytischer Gruppentherapie: Indikation (psychische Voraussetzungen, Störungsbilder), Regel der freien Interaktion, Prinzip der Minimalstrukturierung, gleichschwebende Aufmerksamkeit in analytischen Gruppentherapien
9.3 Methoden tiefenpsychologisch fundierter (psychodynamischer) Psychotherapie

9.3.1 Begriffsbestimmungen [auswählen]

  • Psychoanalytisch begründet, psychodynamisch; tiefenpsychologisch fundiert vs. tiefenpsychologisch orientiert

9.3.2 Formen tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie [auswählen]

  • Psychodynamische Kurz- bzw. Fokalpsychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Langzeitpsychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte niederfrequente Psychotherapie, tiefenpsychologisch orientierte Verfahren (z. B. Katathymes Bilderleben)
  • Psychodynamische Gruppen- und Familienpsychotherapie einschließlich interaktioneller und dynamisch intendierter Gruppenpsychotherapie (s. a. 5.3.2, 5.4.3)

9.3.3 Indikationen, Prozessmerkmale und Wirkfaktoren (s. a. 1.1.2) [auswählen]

  • Krankheitsbilder; spezielle Indikationen bei Persönlichkeitsstörungen; regelhafte Therapiephasen; Konzept der veränderten Beziehungserfahrung;
    Nutzung der Übertragung; Verständnis des Widerstandes (in seiner beziehungsregulatorischen Funktion); Begrenzung der Regression 

9.3.4 Beziehungsdiagnostik [auswählen]

  • Instrumente zur Fokusidentifizierung und Operationalisierung des Übertragungsbegriffes

9.3.5 Tiefenpsychologisch fundierte Behandlungstechniken [auswählen]

  • Konfliktorientierte aufdeckende Interventionsstrategien: Konzepte der Fokusformulierung und -bearbeitung, fokussierte Übertragungs- und Widerstandsanalyse, Arbeit mit Übertragung 
  • Strukturgebende Interventionsstrategien: entwicklungsbezogene und entwicklungsfördernde Gestaltung des therapeutischen Raumes, interaktionsbezogene Interventionen zur Differenzierung der Selbststrukturen, strukturierender Umgang mit Regression; supportive, ressourcenmobilisierende und handlungsaktivierende Interventionen

9.3.6 Stationäre Psychotherapie [auswählen]

  • Entwicklung und Besonderheiten stationärer Psychotherapie in Deutschland
  • Konzepte stationärer Psychotherapie 
  • Indikation zur stationären und teilstationären Psychotherapie
9.4 Weitere theoretisch begründete Verfahren [LV]

9.4.1 Gesprächspsychotherapie [LV] [auswählen]

  • Konzeptuelle Grundannahmen: Aspekte der therapeutischen Beziehung (Empathie, bedingungsfreie Anerkennung, Kongruenz), Prinzipien des therapeutischen Handelns, Beiträge des Patienten 
  • Bedeutung der Gesprächspsychotherapie für die psychotherapeutische Praxis anderer Richtungen und die Psychotherapieforschung

9.4.2 Neuropsychologie [LV] [auswählen]

  • Neuropsychologisches Grundlagenwissen: Zusammenhang zwischen Hirnstrukturen, kognitiven und affektiven Funktionen (s. a. 1.2.1)
  • Neuropsychologische Diagnostik zur Erfassung und Objektivierung kognitiver und affektiver Funktionsstörungen nach Hirnläsionen (s. a. 3.3.2, 7.3.10)
  • Neuropsychologische Trainingsverfahren und Behandlungstechniken
9.5 Anhang: Spezielle Problemstellungen [LV]

9.5.1 Notfall- und Krisensituationen [LV] [auswählen]

  • Auslösende individuelle und psychosoziale Faktoren
  • Mögliche Syndrome (psychomotorische Erregung, Bewusstseinsstörungen, Suizidalität, Wahn, Halluzination, Alkohol-/Drogenintoxikation)
  • Merkmale psychotherapeutischer Krisenintervention; weiterführende Maßnahmen

9.5.2 Besonderheiten und Probleme in der Behandlung von alten Menschen [LV] [auswählen]

  • Wichtige Aspekte in der Behandlung psychisch kranker älterer Menschen: alterstypische Akzentuierung spezifischer Symptome, Kompetenzdefizite, Auseinandersetzung mit näher rückendem Lebensende (s. a. 1.1.8)
  • Häufige Störungen im Alter (z. B. Depressionen und Demenzen) 
  • Möglichkeiten und Grenzen der Psychotherapie: angepasste Behandlungsansätze der wissenschaftlich anerkannten Verfahren
10 Dokumentation und Evaluation psychotherapeutischer Behandlungsverläufe
10.1 Gesetzliche und allgemeine Grundlagen; Basisdokumentation [LV]

10.1.1 Gesetzliche Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Dokumentation als gesetzlich geforderter Teil der Krankenbehandlung: Dokumentationsumfang, Dokumentationspflicht und dokumentationspflichtige Daten; Richtlinien der Bundesärztekammer 
  • Gesetzliche Vorschriften bei Eingriffen in das informationelle Selbstbestimmungsrecht: datenschutzrechtliche Bestimmungen (Pflichten des Psychotherapeuten beim Umgang mit Patientendaten, Persönlichkeitsschutz, Auskünfte an Dritte und Datentransfer mit Leistungsträgern), Aufbewahrungsfristen, Aufklärung und Einwilligung bei der Weitergabe von geschützten Daten
  • Einsichtnahmerecht des Patienten

10.1.2 Grundlagen der Basisdokumentation [LV] [auswählen]

  • Ziele der Basisdokumentation, Rolle der Basisdokumentation bei der Qualitätssicherung, Mindestanforderungen an eine Basisdokumentation
10.2 Therapiebegleitende Evaluation [LV]

10.2.1 Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Ziele therapiebegleitender Evaluation in der ambulanten und stationären Versorgung sowie in der Rehabilitation
  • Begriffsklärungen: externe und interne, formative (Programmevaluation) und summative (ergebnisorientierte) Evaluation, Evaluation vs. Begleitforschung
  • Verschiedene Formen der Verlaufsdokumentation (z. B. Sitzungsprotokolle, Prozessbögen)
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen therapiebegleitender Evaluation und Qualitätssicherung

10.2.2 Effektivität [LV] [auswählen]

  • Unterscheidung von Efficacy (im Zusammenhang mit kontrollierten Studien und Meta-Analysen) und Effectiveness (als Wirksamkeit im Feld)
10.3 Verlaufs- und Ergebnisbewertung [LV]

10.3.1 Therapiedosis [LV] [auswählen]

  • Medikamentenmetapher psychotherapeutischer Wirkungen, Verlauf der Dosis-Wirkungs-Kurve und Dosis-Wirkungszusammenhänge, Klassifikation therapeutischer Leistungen unter dem Aspekt der Therapiedosis

10.3.2 Zeitliche Aspekte therapeutischer Wirkungen [LV] [auswählen]

  • Zeitliche Stabilität von Therapieeffekten, nachträgliche (posttherapeutische) Therapieeffekte, katamnestische Ergebnismessung

10.3.3 Ergebnisevaluation: Methoden und Instrumente [LV] [auswählen]

  • Indirekte Veränderungsmessung: Prä-Post-Status-Messungen 
  • Direkte Veränderungsmessung: Veränderungsfragebögen, Zielerreichungsskalierung (Goal-Attainment-Skalierung), einzelfallbezogene Erfolgsmessung, individualisierte Outcome-Skalen 
  • Aufgaben und Methoden der Katamneseerhebung
10.4 Qualitätssicherung in der psychotherapeutischen Praxis [LV]

10.4.1 Grundlagen und Begriffe [LV] [auswählen]

  • Aufgaben der Qualitätssicherung: Transparenz über Versorgung, Ziele und Zielerreichung als Grundlage für rationales Handeln, Planen, Entscheiden, Signalfunktion der Qualitätssicherung, rechtliche Aspekte
  • Begriffe: Struktur-, Prozess-, Ergebnisqualität (und ihre Bestandteile in der ambulanten und klinisch-stationären Praxis)

10.4.2 Maßnahmen der Qualitätssicherung in der Praxis [LV] [auswählen]

  • Qualitätssicherung struktureller und Rahmenbedingungen: Qualifizierung des therapeutischen Personals, Vereinbarung von Leitbildern und Ethikcodes, Ermittlung und Vereinbarung von Kriterien, Normen und Standards, Standardisierung der Therapievorbereitung, Manualisierung von Therapieprogrammen
  • Qualitätssicherung des therapeutischen Vorgehens und des Therapieergebnisses: Qualitätszirkel bzw. -treffen, externe und interne Supervision, Intervision, Standardisierung der Ergebnis- und Erfolgsbewertung, Katamneseerhebung
11 Berufsethik und Berufsrecht, medizinische und psychosoziale Versorgungssysteme, Organisationsstrukturen des Arbeitsfeldes, Kooperation mit Ärzten und anderen Berufsgruppen
11.1 Berufsethik und Berufsrecht [LV]

11.1.1 Grundprinzipien [LV] [auswählen]

  • Nichtschädigung, Autonomie, Fürsorge, Gleichheit

11.1.2 Psychotherapeutengesetz [LV] [auswählen]

  • Approbation, Berufsausübung, Psychotherapeutenkammer

11.1.3 Rechtsstellung von Kindern und Jugendlichen [LV] [auswählen]

  • Einsichts- und Urteilsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen; Geschäftsfähigkeit von Kindern, Abwendung von Gefahren für das Kind; Selbstbestimmungsrecht von Kindern und Jugendlichen und elterliches Erziehungsrecht; Behandlungsvertrag mit Jugendlichen; Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung
  • Schuldfähigkeit, strafrechtliche Verantwortung von Jugendlichen
  • Jugendschutzvorschriften, Jugendgerichtsgesetz

11.1.4 Rechtsbeziehung Psychotherapeut – Patient [LV] [auswählen]

  • Zivilrechtliche Aspekte (Haftung, Kontrakte), Behandlungsfehler, Aufklärung und Einwilligung (informed consent), Dokumentationspflicht, Einsichtsrecht des Patienten, Schweigepflicht und Zeugnisverweigerungsrecht
  • Besonderheiten der Schweigepflicht in der Paar- Familien-, Kinder- und Jugendlichentherapie

11.1.5 Rechtsbeziehung Psychotherapeut – Krankenkasse [LV] [auswählen]

  • Vertragsärztliche Leistung, Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit, Antragsverfahren

11.1.6 Rechtsbeziehung Psychotherapeut – Staat, Gesellschaft [LV] [auswählen]

  • Psychotherapeutenkammer, Fachverbände, Organisationsstrukturen
11.2 Struktur der psychotherapeutischen Versorgung [LV]

11.2.1 Sozialrechtliche Grundlagen [LV] [auswählen]

  • Aufgaben und Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, der gesetzlichen Rentenversicherung, der gesetzlichen Unfallversicherung, der gesetzlichen Pflegeversicherung, der Bundesagentur für Arbeit und der Sozialhilfe für psychisch kranke Menschen 

11.2.2 Professionelle psychotherapeutische Kompetenz, Praxisfelder [LV] [auswählen]

  • Professionelle Kompetenz innerhalb des heilkundlichen Kontextes (spezifische Fort- und Weiterbildung von Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten) 
  • Ambulante und (teil-)stationäre Psychotherapie, Konsiliar- und Liaisonpsychotherapie, sozialpsychiatrische Dienste
  • Professionelle Kompetenz außerhalb des heilkundlichen Kontextes (Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Psychologen, Pädagogen, Sozialpädagogen, Erzieher, Lehrer, Juristen mit definierter Fortbildung), Aufgaben im Zusammenhang mit dem Kinder- und Jugendhilfegesetz, Jugendhilfe
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1 Psychologische und biologische Grundlagen der Psychotherapie (einschließlich entwicklungspsychologischer Aspekte)
1.1 Allgemeine und psychologische Grundlagen der Psychotherapie

1.1.1 Allgemeine Aspekte, Grundbegriffe [auswählen]

  • Modellvorstellungen zu Krankheit, Gesundheit, Krankenrolle
  • Störungs- vs. Krankheitsbegriff, unterschiedliche Störungskonzepte
  • Diagnostik, Psychotherapie, psychologische Interventionen, Beratung
  • Phasen der Entstehung und des Verlaufs psychischer Störungen (prä- und perinatale Phase, Sozialisations- und Entwicklungsphase, Prodromalphase, Erkrankungs- bzw. Störungsphase, Remission, Rezidiv, Chronifizierung)
  • Vulnerabilität, Risikofaktoren, Marker, protektive Faktoren, Resilienz als den Störungsausbruch bzw. -verlauf beeinflussende Größe (s.a. 2.2 und 6.1)

1.1.2 Methodische Grundlagen: Ätiologieforschung, Psychotherapieforschung [auswählen]

  • Methoden der Ätiologieforschung (z. B. Quer- und Längsschnitterhebungen, retrospektive Untersuchungen, Labor- und Feldstudien, Einzelfall- und Gruppenstudien, experimentelle und quasiexperimentelle Studien, epidemiologische Erhebungen, repräsentative und klinische Stichproben)
  • Methodik der Psychotherapieforschung: Ziele (z. B. Wirksamkeit, differenzielle Indikation, Prozessanalysen) und Strategien (z. B. Einzelfallstudien, Gruppenvergleiche, Metaanalysen)
  • Ergebnisse der Psychotherapieforschung: Wirkfaktoren und Wirkungsnachweise bei wissenschaftlich anerkannten Verfahren

1.1.3 Allgemeine Konzepte in der Entwicklungspsychologie [auswählen]

  • Differenzielle Entwicklungspsychologie, lebenslange Entwicklung, Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklungsförderung, Kontinuität und Diskontinuität der Entwicklung, Reifung, Erziehung und Sozialisation, kritische Lebensereignisse, Entwicklungsaufgaben (s. 2.2.1)

1.1.4 Lernpsychologische Grundlagen (s. a. 2.3.2) [auswählen]

  • Historische Entwicklung der Lerntheorien
  • Definition und Bestimmungselemente der Lernformen, Verbindung von Lernformen, Lernentwicklung

1.1.5 Kognitionspsychologische Grundlagen [auswählen]

  • Definition und Bedeutung von Wissen, Erwartungen, Gedächtnis, Erinnern, Einstellungen, Attribution, Kontrollüberzeugung, Selbstwirksamkeit, kognitiven Netzwerken, Informationsverarbeitung, Schemata und Plänen, Antizipation, Coping, kognitive Entwicklung

1.1.6 Motivations- und emotionspsychologische Grundlagen [auswählen]

  • Grundlegende Motivationstheorien (triebtheoretischer Ansatz, lerntheoretische Antriebstheorie), spezielle Motivationsformen (z. B. Leistungsmotivation) und deren Bedeutung für die Psychotherapie (z. B. Änderungsmotivation), Entwicklung der Motivation
  • Komponenten und Funktionen von Emotionen, Emotionen und klinische Syndrome (z. B. Angst, Depression), Bedeutung von Emotionen für die Psychotherapie (z. B. bei der therapeutischen Gesprächsführung)
  • Psychodynamische Grundlagen (s. 2.4.1)

1.1.7 Kommunikations- und sozialpsychologische Grundlagen [auswählen]

  • Interaktion und Kommunikation auf verbaler und nonverbaler Ebene, grundlegende Merkmale (z. B. Reziprozität) und Funktionen von Kommunikation (z. B. Appellation) und Interaktion
  • Kommunikationsstörungen
  • Soziale Dimension von Verhalten, soziale Wahrnehmung, Urteilsbildung, Etikettierung (labeling)
  • Gesundheits- und Krankheitsverhalten: Einfluss von sozialer Lage und Lebensstil; Soziogenese, Entwicklung von sozialem Wissen, moralische Entwicklung

1.1.8 Persönlichkeitspsychologische Grundlagen [auswählen]

  • Grundlegende Persönlichkeitskonzepte aus verhaltenstheoretischer psychodynamischer Sicht und deren Relevanz für psychische bzw. die Psychotherapie, Persönlichkeits- und Selbstkonzeptentwicklung
1.2 Biologische und biopsychologische Grundlagen

1.2.1 Neuro- und psychophysiologische Grundlagen [auswählen]

  • Vigilanz, Orientierung, Schreck, Aktivierung und Habituation; Sensibilisierung und Toleranzbildung
  • Preparedness, Assoziationsbildung und Gedächtnis, Reaktionsspezifität; Interozeption
  • Neuronale Reifung insbesondere des ZNS, Plastizität des ZNS, multiple Kontrolle
  • Hirnelektrische Aktivität (spontan, evoziert); typische Registriermethoden der Psychophysiologie (EEG, MEG, EKG, EMG, Blutdruck, Hautleitfähigkeit) und deren Bedeutung bei psychischen Störungen; Prinzipien bildgebender Verfahren (CT, MRT, fMRI)

1.2.2 Stress/Belastung [auswählen]

  • Diathese-Stress- und Vulnerabilitäts-Stress-Modell, Bedeutung für Psychosomatik und Verhaltensmedizin
  • Beispiele und Ansatzpunkte der Psychoneuroimmunologie und der Verhaltensneurobiologie
2 Konzepte über Entstehung, Aufrechterhaltung und Verlauf psychischer Störungen und psychisch mitbedingter Krankheiten im Kindes- und Jugendalter
2.1 Epidemiologie

2.1.1 Begriffe, Methoden [auswählen]

  • Grundbegriffe der Epidemiologie
  • Prävalenz, Lebenszeitrisiko, Inzidenz, relatives Risiko, attributables Risiko, Schutzfaktoren, Puffereffekt vs. allgemein förderliche Bedingungen
  • Primär- und Sekundärdaten in der Epidemiologie, Fallregister, Feldstudien
  • Soziodemographische Variablen (Geschlecht, Alter, Personenstand, Schicht) und deren Einfluss auf psychische Störungen

2.1.2 Epidemiologie psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter [auswählen]

  • Prävalenz und Inzidenz wichtiger Störungen des Kindes- und Jugendalters unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht
  • Trends
  • Änderungen der Störungsbelastung mit steigendem Alter der Kinder und Jugendlichen
  • Spontanverlauf wichtiger Störungsbilder in unterschiedlichen Altersbereichen, Persistenz von Störungen
2.2 Entwicklungspsychologie und Entwicklungspsychopathologie

2.2.1 Entwicklungspsychologische Grundlagen [auswählen]

  • Entwicklungspsychologische Kenntnisse in Bezug auf Säuglings-, Kleinkind-, Schul- und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung
  • Grundlagen der Sprachentwicklung, der psychomotorischen und Wahrnehmungsentwicklung mit Bezug auf mögliche psychopathologische Entwicklungen
  • Körperliche Entwicklung: pränatal, Infektionen und Risiken, Diagnostik; Geburt und Geburtsrisiken, postnatale Entwicklung; körperliche Entwicklung bis einschließlich der Pubertät; Wechselwirkung zwischen biologischen und psychischen Veränderungen
  • Vergleich der normalen und abweichenden Entwicklung, Entwicklungsaufgaben, besondere Vulnerabilität in Übergangsphasen (Einschulung, Schulübergang, Pubertät)
  • Ergebnisse der Bindungsforschung, der Erziehungsstilforschung, der Forschung zur Affektregulation und Temperamentsentwicklung; Grundkenntnisse der verschiedenen Familienentwicklungsphasen und Familienformen sowie deren mögliche Chancen und Risiken (s. 5.1)
  • Einfluss sozialer Faktoren, Erbe-Umwelt, Unterschiede in der Sozialisation in Abhängigkeit vom Geschlecht, Genderaspekte, interkulturelle Aspekte, Mehrgenerationen- und Loyalitätsproblematik im familialen Kontext
  • Einfluss wichtiger Entwicklungsbedingungen: Vorschule, Schule, außerfamiliale Betreuung, Peer-groups

2.2.2 Psychoanalytische und tiefenpsychologische Entwicklungskonzepte (s. a. 2.4.1) [auswählen]

  • Entwicklung von Instanzen und Strukturen (Ich, Über-Ich, Ich-Ideal), Entwicklung des Selbst und von Selbst- und Objektbeziehungen, inneren Objekten, Entwicklung der Identität
  • Internalisierung, Ich-Funktionen
  • Phasen der psychosexuellen Entwicklung, Bedeutung der körperlichen Entwicklung, Entwicklungslinien
  • Entwicklung von Abwehrmechanismen, Mechanismen der Selbstregulation unter belastenden Bedingungen (z. B. Übergangsobjekte)
  • Bindungstheorie, Säuglingsforschung, Individuationsprozess; psychosoziale Entwicklungstheorie

2.2.3 Verhaltenstherapeutische [auswählen]

  • Biopsychosoziales Entwicklungsmodell, Bedeutung der individuellen Lerngeschichte
  • Determinierung menschlicher Verhaltensweisen in Abhängigkeit vom Lebensalter (Umweltprägung vs. Selbststeuerung, situative vs. personenspezifische Verhaltensdeterminierung, Fremd- vs. Selbstverstärkung); Selbsteffizienz, Selbstregulation und Selbstkontrolle
  • Bedeutung des klassischen und operanten Konditionierens sowie des Beobachtungslernens (sozial-kognitive Lerntheorie) für die kindliche Entwicklung

2.2.4 Entwicklungspsychopathologie [auswählen]

  • Frühindikatoren für Fehlentwicklungen, Entwicklungsrisiken (wie körperliche chronische Erkrankung, Hirnfunktionsstörungen), Risiko- und Schutzfaktoren und deren geschlechtsspezifische Unterschiede; Hinweise auf Resilienz trotz vorhandener Belastungsfaktoren
  • Familiäre Risikofaktoren, genetische und neurologische Beeinträchtigungen, belastende Lebensbedingungen (Life-Events) und Risikokonstellationen (wie Migration, Scheidung, Tod oder psychische Störungen der Eltern); Trauma (wie Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch)
  • Auswirkungen einer psychischen Störung auf die weitere Entwicklung
2.3 Allgemeine Krankheitslehre aus psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Sicht

2.3.1 Grundmerkmale, Grundbegriffe [auswählen]

  • Verhalten, Verhaltensebenen (affektiv, kognitiv-verbal, motorisch, physiologisch, subjektiv, objektiv, beobachtbar) unter Beachtung deren Altersabhängigkeit
  • Operationalisierung und Beobachtbarkeit, Planung und Zielorientierung, Anwendung von Theorien oder Technologie
  • Beziehung, Therapeutenvariablen, Veränderungsmechanismen
  • Allgemeine Merkmale von Psychotherapie

2.3.2 Lernpsychologische Konzepte am Beispiel klinischer Phänomene (s. a. 1.1.4) [auswählen]

  • Lerntheorien
  • Klassische und operante Konditionierung, Stimulus und Stimuluskontrolle, Verstärkung, Verhaltenskonsequenzen, Vermeidung
  • Modelllernen und Nachahmung

2.3.3 Kognitive Konzepte und Selbstregulation am Beispiel klinischer Phänomene [auswählen]

  • Automatische Gedanken und Grundüberzeugungen, Selbstverbalisationen, Relevanz dysfunktionaler Überzeugungen und Kausalattributionen für die Entstehung psychischer Störungen, Selbstinstruktionen, Selbstbeobachtung, Selbstbewertung, Selbstverstärkung, Selbstbestrafung, Selbstkontrolle,  Selbstmanagement (s. a. 9.2.9)
2.4 Allgemeine Krankheitslehre aus psychoanalytischer und tiefenpsychologischer Sicht

2.4.1 Grundannahmen zur Struktur der Psyche [auswählen]

  • Bedeutung des Unbewussten
  • Triebtheoretische Modellvorstellungen
  • Topographisches Modell und Strukturmodell der Psychoanalyse (Drei-Instanzen-Modell)
  • Ich-Psychologie, Selbstpsychologie und Objektbeziehungstheorie

2.4.2 Konfliktpathologie am Beispiel klinischer Phänomene [auswählen]

  • Begriffsklärungen: äußerer (interpersoneller) Konflikt, innerer Konflikt (Ambivalenz), verinnerlichter Konflikt, Komponenten eines verinnerlichten Konflikts, „normaler“ vs. pathogener Konflikt; Angst, Schuldgefühle, Scham
  • Symptombildung bei Konfliktpathologie: auslösende Situation (Versuchungs- und Versagungssituation), Reaktualisierung unbewusster Konflikte, Konzept der Abwehr als Mittel der Angstvermeidung, Abwehrmechanismen, Symptombildung als Kompromiss zwischen Wunsch und Abwehr; aufrechterhaltende Faktoren; primärer und sekundärer Krankheitsgewinn
  • Symptom- vs. Charakterneurose
  • Bindungstheorie, Säuglingsforschung (s. a. 2.2.2)

2.4.3 Strukturpathologie [auswählen]

  • Strukturmodell (s. a. 2.4.1), Ich, Ich-Funktionen, Selbst (s. a. 2.2.2), Persönlichkeitsstruktur, Niveau der Persönlichkeitsorganisation
  • Symptombildung bei strukturellen Störungen: Konflikt- vs. Strukturpathologie, Ich-Funktions-Defizite, ätiologische Faktoren

2.4.4 Trauma-Modell [auswählen]

  • Traumabegriff, sequentielles und kumulatives Trauma
  • Beziehung zur Strukturpathologie bei kumulativem Trauma
2.5 Multifaktorielle Modelle über Entstehung, Aufrechterhaltung und Verlauf psychischer Störungen und psychisch mitbedingter Krankheiten

2.5.1 Ätiopathogenetische Modelle: multifaktorielle Ansätze [auswählen]

  • Bedeutung des Unbewussten
  • Triebtheoretische Modellvorstellungen
  • Topographisches Modell und Strukturmodell der Psychoanalyse (Drei-Instanzen-Modell)
  • Ich-Psychologie, Selbstpsychologie und Objektbeziehungstheorie

2.5.2 Krankheitsverhalten [auswählen]

  • Begriffsklärungen: äußerer (interpersoneller) Konflikt, innerer Konflikt (Ambivalenz), verinnerlichter Konflikt, Komponenten eines verinnerlichten Konflikts, „normaler“ vs. pathogener Konflikt; Angst, Schuldgefühle, Scham
  • Symptombildung bei Konfliktpathologie: auslösende Situation (Versuchungs- und Versagungssituation), Reaktualisierung unbewusster Konflikte, Konzept der Abwehr als Mittel der Angstvermeidung, Abwehrmechanismen, Symptombildung als Kompromiss zwischen Wunsch und Abwehr; aufrechterhaltende Faktoren; primärer und sekundärer Krankheitsgewinn
  • Symptom- vs. Charakterneurose
  • Bindungstheorie, Säuglingsforschung (s. a. 2.2.2)

2.4.3 Strukturpathologie [auswählen]

  • Strukturmodell (s. a. 2.4.1), Ich, Ich-Funktionen, Selbst (s. a. 2.2.2), Persönlichkeitsstruktur, Niveau der Persönlichkeitsorganisation
  • Symptombildung bei strukturellen Störungen: Konflikt- vs. Strukturpathologie, Ich-Funktions-Defizite, ätiologische Faktoren

2.4.4 Trauma-Modell [auswählen]

  • Traumabegriff, sequentielles und kumulatives Trauma
  • Beziehung zur Strukturpathologie bei kumulativem Trauma
3 Definition, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Indikationsstellung psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter
3.1 Allgemeine Kennzeichen der Klassifikation und Diagnostik psychischer Störungen

3.1.1 Kennzeichen der ICD-10- und der DSM-IV- Klassifikation [auswählen]

  • Ziele von Klassifikations systemen (forschungsrelevante Ziele/klinisch relevante Ziele
  • Multiaxiale Klassifikationssysteme (Multiaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters nach ICD-10, DSM IV), Komorbidität, dimensionale vs. kategoriale Diagnostik
  • Grundlegende Informationen für die Diagnosestellung (Symptome, Zeit- und Verlaufskriterien)
  • Güte der Klassifikation: Aspekte der Reliabilität und Validität, Interraterreliabilität der ICD-10-Diagnosen

3.1.2 Fehlerquellen im diagnostischen Prozess [auswählen]

  • Fehlerquellen auf Seiten des Therapeuten: Nichtbeachten der Symptom-, Zeit- und Verlaufskriterien, falsche Interpretation; Nichtberücksichtigung der Ausschlusskriterien; Nichtberücksichtigung des Komorbiditätsprinzips; Beeinflussung durch theoretische Konzepte, die für die Diagnose nicht relevant sind; Rückschluss auf eine Diagnose aufgrund eines singulären Phänomens
  • Fehlerquellen auf Seiten des Patienten: Fehlerquellen bei der Selbst- und Fremdbeurteilung
3.2 Diagnostische Grundprinzipien

3.2.1 Ziele/Funktionen der Diagnostik (inkl. Indikation) [auswählen]

  • Screening und Selektion, Klassifikation, Problemdefinition, -deskription, -analyse
  • Unterscheidung zwischen funktionaler, ätiologischer und klassifikatorischer Diagnostik; kategoriale vs. dimensionale Diagnostik
  • Indikation (selektive, adaptive, differenzielle, prozessuale Indikation), Zuordnung von Beispielen
  • Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen: Zeitliche, methodische und inhaltliche Strategien der Diagnostik unter Berücksichtigung von  Entwicklungsstand, Alter, Introspektionsfähigkeit, Sprachniveau, Aufmerksamkeitsspanne, Motivation und therapeutischer Beziehung
  • Störungsspezifische Diagnostik und Behandlung im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes entsprechend vorhandener Leitlinien
  • Therapieziele und therapeutischer Auftrag, Erfassung von subjektiven Krankheitstheorien, Beurteilung von Therapieverlauf und -erfolg, Prognose,  Therapiebeendigung

3.2.2 Inhaltsbereiche von Symptomen  [auswählen]

  • Affekte, (psycho-)motorisches Verhalten, Motivation, Kognitionen, somatische/physiologische Symptome

3.2.3 Diagnoseformen  [auswählen]

  • Lebenszeitdiagnose, Querschnittsdiagnose, Differenzialdiagnose
  • Aufnahme-, Entlassungsdiagnose

3.2.4 Diagnostische Methoden (s. a. 3.3) [auswählen]

  • Multimethodale Diagnostik, Eigen- und Fremdanamnese, Testverfahren, projektive Verfahren, Fragebögen (Selbst- und Fremdeinschätzung), Interviewverfahren (standardisiert, strukturiert), Verhaltensbeobachtung (z. B. Spielverhalten, Eltern-Kind-Interaktionen, Paarinteraktionen),  apparative Verfahren

3.2.5 Erstgespräche [auswählen]

  • Interviewstil, Interviewsetting, Diagnosestellung, Aufbau einer therapeutischen Beziehung, Anamnese/Krankheitsentwicklung, Klärung der Therapiemotivation, Ressourcen, Erhebung des psychischen Befunds, Prognose, Vermittlung von Informationen

3.2.6 Gespräche mit Bezugspersonen (Eltern, Erzieher, Lehrer) [auswählen]

  • Vertraulichkeit, Neutralität, Informantenübereinstimmung, Störungskonzepte, Einstellungen, Erziehungsziele, Systemfaktoren

3.2.7 Psychischer Befund (s. a. 3.3.2) [auswählen]

  • Bereiche des psychischen Befunds („signs und symptoms“): z. B. äußere Erscheinung, Sprache, Psychomotorik, Denken, kognitive Funktionen, soziales Kontaktverhalten, Affekt
  • Mitberücksichtigung körperlicher Symptome und psychopathologischer Auffälligkeiten
  • Bedeutung der Suizidalität im Rahmen des psychischen Befunds
3.3 Testverfahren und diagnostische Hilfsmittel

3.3.1 Verfahren zur Diagnosestellung/ Klassifikation, Fragebögen und Tests [auswählen]

  • Standardisierte, strukturierte und teilstrukturierte Interviews zur Erhebung von ICD-10-Diagnosen und zur tiefenpsychologischen Diagnostik (z. B. OPD-KJ, MEI, DIPS, DISYPS)
  • Störungsübergreifende Verfahren (z. B. CBCL, TRF, VBV, YSR)
  • Störungsspezifische Verfahren (z. B. FBB/SBB, AFS, DIKJ, DTK, EAT, EDI)

3.3.2 Erhebung des psychischen Befunds [auswählen]

  • Entwicklungsbezogene und familienbezogene Diagnostik, Exploration und Anamneseerhebung bei Kindern und Jugendlichen, psychopathologisches Befundsystem (z. B. CASCAP)
  • Erhebung von klinisch bedeutsamen Symptomen und Ressourcen; Klärung des familiären Kontextes durch Interviews, Beobachtung und Selbsteinschätzung
  • Spezifische Urteilsfehler; Problem der Cross-informantÜbereinstimmung

3.3.3 Neuropsychologische Diagnostik [auswählen]

  • Erfassung elementarer Leistungen in den Bereichen Wahrnehmung, Kognition, Gedächtnis, Motorik, Sprache, spezifische Testverfahren (z. B. TÜKI)

3.3.4 Leistungsdiagnostik auf verschiedenen Altersstufen [auswählen]

  • Grundprinzipien (Diagnoserelevanz, Differenzierungsoptimum im Störungsbereich)
  • Säuglings- und Kleinkindalter (z. B. MFED, Griffith-Skalen, ET 6-6)
  • Vorschulalter (z. B. K-ABC, BUEVA, BISC, MOT 4-6)
  • Grundschulalter: Verfahren zur Erfassung allgemeiner Intelligenz (z. B. K-ABC, HAWIK, CFT-1, CPM), der Sprache (z. B. HSET, PET), schulischer Fertigkeiten (Lesen, Schreiben, Rechnen), der Motorik (z. B. KTK), der Aufmerksamkeit (z. B. KHV, d2, TPK)

3.3.5 Familiendiagnostik [auswählen]

  • Interviewverfahren, Fragebogenverfahren (z. B. FRT und Familienidentifikationstest), projektive Testverfahren (z. B. Familienbeziehungstest, Familie-in-Tieren-Test), Familienskulptur, Genogramm

3.3.6. Persönlichkeitsdiagnostik [auswählen]

  • Interview- und Fragebogenverfahren (z. B. FPI, PFK 9-14)
  • Projektive Verfahren (z. B. RPF, TAT, CAT)
3.4 Kennzeichen und diagnostische Aspekte spezieller Störungsbilder im Kindes- und Jugendalter

3.4.1 Kennzeichen der wichtigsten Störungsbilder (s. a. 4.1.1) [auswählen]

  • Inhaltliche und diagnostische Kriterien einzelner Störungen anhand der ICD-10-Klassifikation, besonders der Gruppen:
  • Tiefgreifende Entwicklungsstörungen, Hyperkinetische Störungen, Störungen des Sozialverhaltens, Angststörungen, Zwangsstörungen, Affektive Störungen, Störungen der sozialen Funktionen (Mutismus, Bindungsstörung), Ticstörungen, Störungen der Ausscheidung (Enuresis, Enkopresis),  Stottern, Stereotypien, Trichotillomanie, Störungen durch psychotrope Substanzen, Schizophrenien, Essstörungen (Anorexie, Bulimie,  Fütterstörung), Schlafstörungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Frühe Regulations- und Interaktionsstörungen (Schreien,  Fütterstörung, Schlafstörung, Ablehnung, Vernachlässigung)
  • Sexueller Missbrauch, Misshandlung, psychische Probleme chronisch kranker Kinder
  • Umschriebene Entwicklungsstörungen (Sprache, schulische Fertigkeiten, Motorik)
  • Psychische Störungen in Folge von Intelligenzminderung

3.4.2 Differenzialdiagnostische Aspekte und Komorbidität [auswählen]

  • Ausschlusskriterien: substanzbedingte Ätiologie (Drogen, Pharmaka), Vortäuschung einer Störung oder Simulation
  • Berücksichtigung der somatischen Differenzialdiagnose (s. a. 7.3 – 7.4.), Dysmorphiezeichen, körperliche Stigmata
  • Abgrenzung zu anderen Störungen und zum Normalbereich unter besonderer Berücksichtigung von Alter und Entwicklungsstand
  • Gemeinsames Auftreten verschiedener psychischer Störungen (Komorbidität)
  • Problem geringer Spezifität und Stabilität, Spontanremissionen
4 Psychische Störungen im Erwachsenenalter
4.1 Kennzeichen und diagnostische Aspekte psychischer Störungen im Erwachsenenalter

4.1.1 Kennzeichen der wichtigsten Störungsbilder im Erwachsenenalter [auswählen]

  • Zentrale Merkmale (Symptome und Verlauf) einzelner Störungen im Erwachsenenalter und ihre Abgrenzung gegen Erscheinungen im Kindes- und Jugendalter, besonders der Gruppen F10-F19 (Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen), F20-F29 (Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen), F30-F39 (Affektive Störungen), F60-F69 (Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen)
5 Intra- und interpersonelle Aspekte psychischer und psychisch mitbedingter Störungen in Paarbeziehungen, Familien und Gruppen
5.1 Rahmenbedingungen von Partnerschaft und Familie

5.1.1 Familien- und Lebensformen [auswählen]

  • Aufgaben und Funktionen von Partnerschaft und Familie, kulturelle Aspekte
  • Einelternfamilie, Pflegefamilie, Adoptivfamilie, Heimerziehung: Aufgaben, Möglichkeiten, Probleme (s. a. 2.2.1)

5.1.2 Auswirkungen von chronischen Ehekonflikten und Scheidung [auswählen]

  • Trennung, Scheidung
  • Psychische und physische Auswirkungen auf Partner und Kinder
  • Langfristige Folgen für Partner und Kinder

5.1.3 Interpersonelle Faktoren und psychische Störung [auswählen]

  • Expressed Emotion (Erfassung, Ergebnisse)
  • Familiäre Faktoren und Rückfall

5.1.4 Determinanten von Partnerschaftsqualität und Scheidung [auswählen]

  • Kommunikation und Problemlösen, individuelle Faktoren, soziodemographische Variablen, familiäre Faktoren und Kindesentwicklung
  • Gewalt in Partnerschaft und Familie, sexueller Missbrauch; Missbrauch und Störung
5.2 Interpersonelle Störungsmodelle

5.2.1 Kognitiv-behaviorale Modelle [auswählen]

  • Einfluss der Familie und anderer sozialer Systeme
  • Zwangsprozess

5.2.2 Psychoanalytische/tiefenpsychologische Modelle [auswählen]

  • Objektbeziehungstheorie, Narzissmustheorie, Konzept des zentralen Beziehungskonflikts (Luborsky), zyklische maladaptive Muster (Strupp und Binder), psychoanalytische Bindungskonzepte, Kollusion nach Willi
5.3 Paar- und Familientherapie

5.3.1 Kognitiv-behaviorale Therapie [auswählen]

  • Indikationen, spezifische Diagnostik, Kommunikation und Problemlösen, Steigerung positiver Reziprozität, kognitive Ansätze, Krisenintervention, Psychoedukation

5.3.2 Psychoanalytische/tiefenpsychologische Therapie [auswählen]

  • Indikationsbereich
  • Basiskonzepte: Dynamik von Verdienst, Vermächtnis und Loyalität, bezogene Individuation, Delegation und Parentifizierung, abgewehrte Trauerprozesse, Familienmythen und -geheimnisse, Kollusion
  • Formen (Kurz- und Langzeittherapie) und Settings (z. B. Mehrgenerationentherapie), therapeutische Techniken

5.3.3 Spezielle Techniken [auswählen]

  • Zirkuläres Fragen, Einsatz von Ritualen, Genogramm
5.4 Psychotherapie in Gruppen: Modelle und Interventionen

5.4.1 Grundlagen der Gruppentherapie [auswählen]

  • Bildung von Gruppen; Kohäsion, Gruppenregeln; Umgang mit Konflikten innerhalb von Gruppen, Interventionstechniken unter Nutzung der Gruppendynamik

5.4.2 Kognitiv-behaviorale Therapie [auswählen]

  • Gruppentherapie (s. 9.2.9)
  • Psychoedukation (s. 9.2.2)

5.4.3 Psychoanalytische/tiefenpsychologische Therapie [auswählen]

  • Bedeutung des Settings, Rahmen, Spiegelprozesse
  • Entfaltung des Gruppenprozesses, Position und Rolle in der Gruppe, Netzwerk der Kommunikation, Feldverständnis, unbewusste Gruppenmatrix, gemeinsames Unbewusstes
  • Balance zwischen Bindung und Autonomie
  • Anforderungen an die therapeutische Haltung, Minimalstrukturierung, gruppenanalytische Haltung, Dyade vs. Triangulierung (s. a. 9.3.9 und 9.4.2)
6 Prävention und Rehabilitation
6.1 Prävention und Gesundheitsförderung

6.1.1 Ziele und Aufgaben von Prävention [auswählen]

  • Abschwächung von Risiken: individuell (z. B. im Gesundheitsverhalten: Raucherentwöhnung) sowie soziale/physikalische Umwelt betreffend (z. B. ergonomische Veränderungen am Arbeitsplatz, Gestaltung von Freizeitangeboten)
  • Förderung von Protektivfaktoren: Wechselwirkung zwischen genetischen, biologischen und psychosozialen Faktoren, Stärkung von sozialem Rückhalt
  • Förderung gesundheitsstützender Umwelten: Schaffung von Handlungsspielräumen, Erziehung; Ausbau von Präventions-, Beratungs-, Therapie- und Rehabilitationsangeboten
  • Krisenintervention: jeweils auf der Ebene der primären, sekundären und tertiären Prävention
  • Spezifische vs. unspezifische Prävention

6.1.2 Methoden, Kennzeichen und Zielsetzungen spezieller Präventionsprogramme [auswählen]

  • Kennzeichen und Zielsetzungen populationsbezogener Präventionsprogramme (z. B. Appelle zur gesunden Ernährung bei Kindern und Jugendlichen) vs. zielgruppenorientierter Präventionsprogramme (z. B. HIV-Aufklärung bei Drogenabhängigen)
  • Kennzeichen und Zielsetzungen personenorientierter Präventionsprogramme (breite Bevölkerungskreise, z. B. AIDS- und Drogenaufklärung) vs. systemorientierter Präventionsprogramme (z. B. Sozial- oder Coolness-Trainings in Schulen);
  • Präventionsprogramme für Paare (universelle, selektive und indizierte; Wirksamkeit) und Familien (universelle, selektive; Elterntrainings, Interventionen in Kindergarten, Schule und Gemeinde; Wirksamkeit)
  • Präventionsmethoden: Aufklärung (z. B. Sexualaufklärung), Beratung (Hilfe zum Auffinden besserer Lösungen), Training (Stressimmunisierung, Anti-Aggressionstrainings)

6.1.3 Umwelt- und sozialsystembezogene Interventionen und Methoden [auswählen]

  • Soziale Grundgüter (Anzahl der Beratungsstellen, Anzahl der niedergelassenen Therapeuten), materielle Grundgüter (Verankerung der Psychotherapie in der GKV), soziokulturelle Grundgüter
  • Abbau von Barrieren (Wecken von Verständnis für psychisch Kranke, Information von Erziehern und Lehrern über psychische Störungen), Kontrolle von Werbung (Tabak, Alkohol), Krisenintervention (Erschließung sozialer Ressourcen)
6.2 Rehabilitation

6.2.1 Grundlagen und Rahmen der Rehabilitation [auswählen]

  • Begriff der Behinderung; Definition von Impairment, Disabilities, Handicaps nach WHO-Kriterien; Definition der Rehabilitation durch die WHO; Rechtsgrundlagen
  • Aufgaben und Ziele: medizinische, berufliche, schulische und pädagogische Rehabilitation, soziale Rehabilitation und ergänzende Leistungen; ambulante und stationäre Rehabilitation; Träger der Rehabilitation

6.2.2 Ziele, Aufgaben und Konzepte der Rehabilitation [auswählen]

  • Rehabilitation bei psychischen Störungen: psychoanalytische Konzepte, verhaltensmedizinische Konzepte
  • Abhängigkeitserkrankungen, vorschulische, schulische und berufliche Integration von psychisch Kranken, Frühförderung, Bedeutung der Krankheitsverarbeitung bei chronisch-körperlichen und chronisch-psychischen Krankheiten
  • Prävention kindlicher Entwicklungsstörungen
  • Sozialpsychiatrische Ansätze
7 Medizinische Grundkenntnisse für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
7.1 Regionen, Lageverhältnisse

7.1.1 Körperregionen [auswählen]

  • Allgemeine Gliederung, Körperachsen

7.1.2 Topographie der inneren Organe [auswählen]

  • Grundkenntnisse der anatomischen Lageverhältnisse innerer Organe (soweit unter 7. 4 aufgeführt)
7.2 Genetik und Verhaltensgenetik

7.2.1 Mutationen [auswählen]

  • Somatische und Keimbahnmutation, Chromosomen- und Genmutation, Mutagene

7.2.2 Genetische Studien [auswählen]

  • Ergebnisse genetischer Studien zu psychischen Krankheitsbildern

7.2.3 Erkrankungen [auswählen]

  • Chromosomenaberrationen (Trisomie 21), monogene Erbleiden (zystische Fibrose), multifaktoriell verursachte Erkrankungen (z. B. Schizophrenie)
7.3 Aufbau und Funktion des Nervensystems

7.3.1 Gliederung des Nervensystems [auswählen]

  • Zentrales und peripheres Nervensystem, Gehirn und Rückenmark mit grauer und weißer Substanz, animales und autonomes (vegetatives) Nervensystem, Hirnnerven, sensorische und motorische Nervenzellen, Afferenzen und Efferenzen

7.3.2 Nervenzelle [auswählen]

  • Neuron, Axon; markhaltige, marklose Nervenfasern

7.3.3 Erregungsbildung, Synapsen, Erregungsübertragung [auswählen]

  • Aktionspotential, Depolarisation und Repolarisation, beteiligte Ionen, Membrankanäle
  • Prä- und postsynaptische Zelle, synaptischer Spalt

7.3.4 Neurotransmitter [auswählen]

  • Biogene Amine und Aminosäuren (Katecholamine, Serotonin, GABA, Glutamat), Acetylcholin

7.3.5 Aufbau und Funktion einzelner Gehirnstrukturen [auswählen]

  • Großhirnhemisphären und -lappen, Thalamus, Hypothalamus, Hypophyse, Basalganglien, Kleinhirn, limbisches System, Blut-Hirn-Schranke, Liquorräume

7.3.6 Rückenmark [auswählen]

  • Vorder- und Hinterhorn, Leitungsbahnen, Eigen- und Fremdreflex

7.3.7 Sensibilität [auswählen]

  • Protopathische und epikritische Sensibilität; Schmerzempfindung

7.3.8 Sinnesorgane [auswählen]

  • Grundprinzipien der Sinnesfunktionen

7.3.9 Vegetatives Nervensystem [auswählen]

  • Sympathikus, Parasympathikus

7.3.10 Neurologische Erkrankungen [auswählen]

  • Geistige Behinderung
  • Migräne
  • Epilepsie: Klassifikation und Symptomatik, Grundzüge der EEG-Diagnostik (s. a. 1.2.1 und 3.2.4), Beziehung zwischen Medikation, Anfallsleiden und Verhaltensauffälligkeit
  • Traumatische Schäden des Gehirns, Symptomatik und Diagnostik on Commotio und Contusio cerebri (s. a. 9.5.2)
  • Infektionen: Meningitiden, Enzephalitiden
7.4 Organe, Organsysteme

7.4.1 Muskulatur [auswählen]

  • Quergestreifte und glatte Muskulatur: Vorkommen, Unterschiede, Innervation und Prinzip der Kontraktion (z. B. in Beziehung zur Inkontinenz, Enuresis)

7.4.2 Herz- und Gefäßsystem [auswählen]

  • Aufbau des Herzens, Prinzipien der Herzerregung und der Regulation der Herztätigkeit
  • Gefäßsystem, Blutkreislauf: Arterien und Venen, Hoch- und Niederdrucksystem, Gefäßwiderstand und Regulation; kleiner und großer Blutkreislauf, Pfortadersystem
  • Diagnostik: Blutdruckmessung, Elektrokardiogramm (Prinzip)
  • Erkrankungen: Hypertonie, Schock; Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz; angeborene und erworbene Herzfehler, differenzialdiagnostische Aspekte (Abgrenzung zu psychischen Störungen)

7.4.3 Blut und Immunsystem [auswählen]

  • Transport- und Abwehrfunktion des Blutes
  • Unterscheidung von humoraler und zellulärer Abwehr; aktive Immunisierung
  • Erkrankungen: Leukämien; Allergie und Autoimmunkrankheiten, AIDS; Immunsystem und Psyche

7.4.4 Atmungsorgane [auswählen]

  • Aufbau, Gasaustausch, Regulation
  • Erkrankungen: Asthma bronchiale, Bronchitis; zystische Fibrose (Mukoviszidose), differenzialdiagnostische Aspekte (Abgrenzung zum Hyperventilationssyndrom)

7.4.5 Haut [auswählen]

  • Aufbau (Schichten, Hautrezeptoren, Schweißdrüsen); Funktionen; Erkrankungen, Störungen (Neurodermitis, Akne)

7.4.6 Niere und ableitende Harnwege [auswählen]

  • Aufbau von Niere (Rinde, Mark) und ableitenden Harnwegen, Blutversorgung, Nephron als Funktionseinheit
  • Erkrankungen: Niereninsuffizienz, entzündliche Erkrankungen; Abgrenzung zu somatoformen autonomen Funktionsstörungen (Dysurie)

7.4.7 Abdominalorgane [auswählen]

  • Magen-Darmtrakt: Darmtrakt: Gliederung und Funktionen des Verdauungstraktes, Darmnervensystem, darmassoziiertes Immunsystem; Erkrankungen („Bauchschmerzen“, Gastritis, Refluxkrankheit, Ulcus ventriculi et duodeni, chronisch-entzündliche Darmkrankheiten; Abgrenzung zu somatoformen autonomen Funktionsstörungen)
  • Leber: Funktionen (Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktion der Leber, Produktion der Gallenflüssigkeit); Bedeutung der Leberenzyme im Zusammenhang mit Abhängigkeitserkrankungen; Erkrankungen der Leber (Hepatitis)
  • Bauchspeicheldrüse: hormonproduzierende Zellen (Insulin); Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettverdauung; Erkrankungen (Diabetes mellitus)
  • Ernährung, Ernährungsanamnese, Body Mass Index; Erkrankungen, Störungen (Adipositas, Anorexie, Bulimie, Binge eating disorder)

7.4.8 Sexualorgane [auswählen]

  • Pubertät und Pubertätsmerkmale, Menstruationszyklus (Grundlagen der hormonellen Steuerung), Zusammenhang Essstörungen mit sekundärer Amenorrhoe; Schwangerschaft und Geburt (Schwangerschaftsdiagnose; Befruchtung, Plazentafunktion, Entwicklung des Embryos und des Feten, Geburtsverlauf und nachgeburtliche Rückbildung)
  • Teratogenität und Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft; organische Aspekte sexueller Störungen sowie Infertilität und Kinderwunsch der Frau
  • Impotenz und Infertilität des Mannes

7.4.9 Hormone (s. a. jeweilige Organe) [auswählen]

  • Grundlagen der hormonellen Steuerung (Regelkreismodell, Bedeutung des Hypothalamus, Rezeptoren, Prinzip der Up- und Down-Regulation);  Hormonwirkungen (Grundzüge)
  • Hormone des Hypophysenhinterlappens (Oxytocin, Vasopressin)
  • Hormone des Hypophysenvorderlappens (ACTH, TSH, STH, Gonadotropine, Prolaktin)
  • Hormone der Nebenniere: Cortison, Aldosteron, Sexualhormone, Katecholamine
  • Hormone der Schilddrüse: Thyroxin, Triiodthyronin; Schilddrüsenkrankheiten (Hypo- und Hyperthyreose; Morbus Basedow, Kretinismus)
8 Pharmakologische Grundkenntnisse für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
8.1 Grundlagen der Pharmakotherapie

8.1.1 Arzneimittelinformation [auswählen]

  • Bewertung von Informationsquellen, Beratung von Eltern und Patienten

8.1.2 Arzneimittelanwendung im Kindesund Jugendalter [auswählen]

  • Erprobungsgrad von Arzneimitteln: Problem des „off-label“-Einsatzes (individuelle Therapieversuche)
  • Notwendigkeit der Mitwirkung der Kinder bzw. Jugendlichen und der Eltern bei der Pharmakotherapie

8.1.3 Pharmakokinetik [auswählen]

  • Allgemeine Kenntnisse über Pharmakokinetik, z. B. Halbwertszeit, Metabolismus
  • Bedeutung der Pharmakokinetik, z. B. für die Therapie mit Lithium
  • Besonderheiten der Pharmakokinetik im Kindes- und Jugendalter

8.1.4 Pharmakodynamik [auswählen]

  • Wirkungen, Wirksamkeit und typische unerwünschte Wirkungen wichtiger Arzneistoffklassen
  • Dosis, Dosiswirkungsbeziehung, therapeutische Breite, Toleranz, Tachyphylaxie; Besonderheiten der Dosierung im Säuglings- und Kleinkindesalter

8.1.5 Pharmakotherapie und Psychotherapie [auswählen]

  • Medikamentenanamnese
  • Psychotrope Effekte von Arzneimitteln: Beeinflussung von Vigilanz, Merkfähigkeit, Stimmungslage, Psychomotorik
  • Auswirkungen psychotroper Pharmaka auf Testdiagnostik; psychotrope Effekte von Arzneimitteln, die bei somatischen Krankheiten eingesetzt werden
8.2 Psychopharmaka

8.2.1 Neuroleptika [auswählen]

  • Einteilungsgesichtspunkte (z. B. typische und atypische Neuroleptika), neuroleptische Potenz, Depotpräparate
  • Antagonismus an Dopamin (D2)- und weiteren Rezeptoren; antipsychotische, affektiv und psychomotorisch dämpfende Wirkungen; Zielsymptome und Indikationen
  • Unerwünschte Wirkungen (extrapyramidal-motorisch, vegetativ, hormonales System betreffend, Überempfindlichkeitsreaktionen)

8.2.2 Antidepressiva [auswählen]

  • Einteilungsgesichtspunkte;
  • Vorstellungen zum Wirkungsmechanismus (Transmitterkonzentration, Rezeptordichte, Selektivität)
  • Wirkungen, unerwünschte Wirkungen und Indikationen am Beispiel trizyklischer Antidepressiva und selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)

8.2.3 Lithium [auswählen]

  • Lithiumsalze zur Behandlung affektiver Psychosen: Wirkungen, Indikationen
  • Unerwünschte Wirkungen auf Niere, Schilddrüse und ZNS; therapeutische Breite, Teratogenität
  • Notwendigkeit von Kontrolluntersuchungen

8.2.4 Hypnotika und Tranquillanzien [auswählen]

  • Benzodiazepine und neuere Hypnotika: Wirkungen, Wirkungseintritt und Wirkungsdauer, Indikationen
  • Unerwünschte Wirkungen: Beeinträchtigung kognitiver Leistungen, Abhängigkeitspotenzial
  • Wirkungsdauer und Abhängigkeitspotenzial unter Berücksichtigung von Patientenmerkmalen; Niedrigdosenabhängigkeit und Probleme beim Absetzen von Benzodiazepinen 

8.2.5 Psychostimulanzien [auswählen]

  • Wirkung der Psychostimulanzien auf Freisetzung und Wiederaufnahme von Katecholaminen, Tachyphylaxie, klinische Wirkungen, Indikationen
  • Unerwünschte Wirkungen (Appetitlosigkeit, vegetative Symptome), Missbrauch, Abhängigkeitspotenzial bei nicht therapeutischer Anwendung
  • Besonderheiten der Dosierung bei Kindern mit hyperkinetischen Störungen

8.2.6 Kombination von Psychotherapie und Psychopharmakotherapie [auswählen]

  • Kompatibilität, Therapieziele und Indikationen
  • Therapeut, Patient und Pharmakon im psychodynamischen und verhaltenstherapeutischen Kontext
9 Methoden wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren
9.1 Besonderheiten und Probleme in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen

9.1.1 Besonderheiten in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen [auswählen]

  • Motivations- und Beziehungsaufbau, latente und manifeste Behandlungsmotivation, Krankheitseinsicht und Inanspruchnahmeverhalten, Veränderung des Inanspruchnahmeverhaltens ab der Pubertät, Leidensdruck, Probleme in der Aufrechterhaltung des Arbeitsbündnisses, Behandlungsabbruch, Beendigung der Behandlung
  • Einschränkung der Selbstreflexions- und Selbstregulationsfähigkeit, altersspezifische Therapieangebote
  • Besonderheiten der Patient-Therapeut-Beziehung, Therapeut als Modell, Berücksichtigung des familiären Kontextes, Rolle der Eltern, Umgang mit den Eltern, Förderung von Ressourcen (z. B. Beziehungen zu Gleichaltrigen)
  • Herausarbeitung von Schutzfaktoren innerhalb des familiären und sozialen Umfeldes

9.1.2 Grundlagen von Behandlungskonzepten und -methoden bei Kindern und Jugendlichen [auswählen]

  • Verhaltenstherapeutische Methoden bei Kindern und Jugendlichen (z. B. Einsatz von Verstärkerplänen, Selbstkontrolltechniken, kognitive Verfahren, Konfrontationsverfahren, Elterntraining)
  • Grundlagen psychoanalytisch begründeter Therapie bei Kindern und Jugendlichen (z. B. Handhabung von Übertragung und Gegenübertragung; Umgang mit Phantasien, Träumen und Agieren; Deutung, Analyse von Abwehr und Widerstand, therapeutische Abstinenz)
  • Multimodale Behandlungsformen, patientenzentrierte Interventionen, Bedeutung von Spiel und Spieltherapie (s. a. 9.1.3), familienbezogene Interventionen, Familienberatung und Elternarbeit, Einzeltherapie, Krisenintervention, Gruppenpsychotherapie

9.1.3 Bedeutung des Spiels [auswählen]

  • Einsatz des Spiels in der Verhaltenstherapie: Beziehungsaufbau, Spiel als Übungs- und Lernfeld, Modifizierung von Spieltechniken, Spielformen, Settingbesonderheiten
  • Tiefenpsychologische Spieltherapie: Spieltätigkeit im Kontext des Übertragungsgeschehens auf den Therapeuten, Mitspielreaktionen und Deutungen durch den Therapeuten

9.1.4 Behandlung von Säuglingen und deren Eltern [auswählen]

  • Setting, Methoden (Diskriminationslernen, Elterntraining, operantes Konditionieren)

9.1.5 Familienberatung und Elternarbeit [auswählen]

  • Co-Therapeutenrolle der Bezugspersonen, Mediatorenmodelle, Elternberatung und Elterntraining, Behandlung in der natürlichen Umwelt des Kindes

9.1.6 Notfall- und Krisensituationen [auswählen]

  • Auslösende individuelle und psychosoziale Faktoren
  • Mögliche Syndrome (psychomotorische Erregung, Bewusstseinsstörungen, Suizidalität, Wahn, Halluzination, Alkohol-, Drogenintoxikation, Weglaufen, Schulverweigerung)
  • Merkmale psychotherapeutischer Krisenintervention; weiterführende Maßnahmen
9.2 Methoden der Verhaltenstherapie

9.2.1 Diagnostik [auswählen]

  • Verhaltens- und Problemanalyse, Unterscheidung von horizontaler und vertikaler Verhaltensanalyse: funktionales Bedingungsgefüge von Stimuli, Verhalten und Konsequenzen, Kontingenzen, Zielplanung, Therapieplanung, Bedeutung der Verhaltensbeobachtung insb. durch Bezugspersonen

9.2.2 Gesprächsführung und Psychoedukation [auswählen]

  • Merkmale der Akzeptanz, der Offenheit, der Konkretheit bei der verhaltenstherapeutischen Gesprächsführung
  • Verstärkung als wesentliches Element verhaltenstherapeutischer Gesprächsführung; Strukturiertheit und Direktivität, Zusammenfassungen und Rückmeldungen als Gesprächsführungselemente
  • Informationsvermittlung, Psychoedukation (Kinder vs. Eltern)
  • Sokratischer Dialog und geleitetes Entdecken als verhaltenstherapeutische Gesprächsführung; kooperatives Arbeitsbündnis

9.2.3 Operante Verfahren [auswählen]

  • Methoden zum Verhaltensaufbau und Verhaltensabbau, Bedeutung der Verhaltenskonsequenzen für den Aufbau, den Abbau und die Stabilisierung von Verhalten
  • Definition und Verständnis von Verstärkung, Bestrafung, Löschung, Kontingenzmanagement (Premack-Prinzip), Verstärkung inkompatibler Verhaltenweisen, Münzverstärkung, Verstärkerentzug, Verhaltensverträge, Verhaltensformung, Verhaltensverkettung, Aus- und Einblenden von Verstärkern und Hilfestellungen
  • Beispiele des Mediatorentrainings, Strategien zur Stabilisierung von Verhalten

9.2.4 Apparative Verfahren [auswählen]

  • Technische Voraussetzungen und Vorgehen bei Biofeedback, Ablauf einer typischen Biofeedbackbehandlung
  • Indikations- und Anwendungsbereiche von Biofeedback
  • Apparative Enuresistherapie

9.2.5 Entspannungsverfahren [auswählen]

  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche der Progressiven Muskelrelaxation, des Autogenen Trainings, der angewandten (applied) Relaxation; Atemtechniken, auto- und fremdsuggestive Methoden, apparative Methoden der Entspannungsinduktion (Biofeedback), imaginative Elemente in Entspannungsverfahren für Kinder

9.2.6 Expositions- und Bewältigungsverfahren [auswählen]

  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche der Systematischen Desensibilisierung, der Exposition in sensu bzw. in vivo, gestuftes Vorgehen und Hierarchisierung, verteilte bzw. massierte Exposition, Bedeutung der Vorbereitung, Alternativen zu Entspannungsverfahren
  • Prinzip der Reaktionsverhinderung, des Trainings der Angstbewältigung, der Selbstkontrolle bei der Exposition, Wirkmechanismen und Erklärungsmodelle der Exposition

9.2.7 Aktivierung, euthyme Methoden [auswählen]

  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche des Aktivitätsaufbaus bzw. der Alltagsstrukturierung, der Tages- und Wochenplanung; Stellenwert von Genusstraining, Bedeutung der Selbstfürsorge, Grundprinzip und Anwendungsbereiche des Sensualitätstrainings

9.2.8 Verhaltensübungen, Rollenspiele [auswählen]

  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche des Selbstsicherheitstrainings, des familiären bzw. sozialen Kommunikationstrainings, Beispiele des Trainings sozialer Kompetenz, Bedeutung und Durchführung von Rollenspielen bzw. Probehandlungen, Rollenspieltechniken, kognitive und imaginative Vorbereitung, Training von Problemlöseverhalten
  • Bedeutung von Gruppentherapie bei Verhaltensübungen

9.2.9 Kognitive Methoden [auswählen]

  • Verfahren der Selbstregulation: Selbstbeobachtung, Selbstbewertung, Selbstverstärkung, Selbstbestrafung, Selbstkontrolle; Grundprinzip des Selbstmanagement-Ansatzes (s. a. 2.3.3)
  • Grundprinzip und Anwendungsbereiche von verdeckten Verfahren; Bedeutung des mentalen Übens, Gedankenstopp, paradoxe Intervention und Symptomverschreibungen (negative Übung); Habit reversal
  • Methoden der kognitiven Umstrukturierung; Realitätsüberprüfung, Realitätstesten; Veränderung automatischer Gedanken, Selbstverbalisierungen und Selbstinstruktionen, Gedankenprotokolle, Methode nach Beck, Ansatz von Ellis, Stressimpfungsprogramm nach Meichenbaum
  • Problemlösetechniken, Selbstanweisungstraining bei kognitiven und sozialen Defiziten; Altersabhängigkeit, kognitive Voraussetzungen

9.2.10 Gruppentherapie, Trainingsprogramme [auswählen]

  • Instrumentelle Gruppenbedingungen, Gestaltung von Gruppentherapie in der Verhaltenstherapie,
  • Störungsspezifische Gruppen, methodenspezifische und interaktionelle Gruppen, Problemlösegruppen, zieloffene Gruppen, Psychoedukation
  • Trainingsprogramme zum Auf- oder Abbau komplexer Verhaltensmuster (z.B. für aufmerksamkeitsgestörte Kinder)

9.2.11 Wirkfaktoren [auswählen]

  • Wirkfaktoren der Verhaltenstherapie (s. a. 1.1.2)
9.3 Methoden der Psychoanalyse (analytischen Psychotherapie)

9.3.1 Konstituierung und weitere Entwicklung der Psychoanalyse, Strömungen und Richtungen [auswählen]

  • Bedeutung von Hypnose, Suggestion und Katharsis
  • Entwicklung der klassischen Psychoanalyse (Freud), Ich- und Selbstpsychologie,  Objektbeziehungs- und Bindungstheorien
  • Psychoanalytisch begründete und tiefenpsychologische Konzepte (s. a. 2.2.2, 2.4.1, 5.3.2 und 9.4)

9.3.2 Psychoanalytische und psychodynamische Diagnostik [auswählen]

  • Psychoanalytisches und psychodynamisches Erstinterview, Psychodynamik des Erstkontaktes, biographische Anamnese; psychoanalytische und psychodynamische Grundhaltung und Techniken der Gesprächsführung; projektive Verfahren
  • Psychoanalytische/psychodynamische Schlussbildung; psychodynamische Diagnose, Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD)

9.3.3 Formen und Rahmen analytischer Psychotherapie [auswählen]

  • Analytische Einzeltherapie (Spieltherapie, Traumarbeit, Tanz- und Bewegungstherapie), Paar-, Familien- und Gruppentherapie (s. a. 5.3.2, 5.4.3 und 9.4.2), Modifikationen im Kindes- und Jugendalter
  • Besonderheiten des Settings

9.3.4 Indikation [auswählen]

  • Krankheitsbilder, psychische Voraussetzungen des Patienten

9.3.5 Aufgaben und Prozesse auf Seiten des Patienten [auswählen]

  • Arbeitsbündnis, psychoanalytische Grundregel (freie Assoziation)
  • Übertragung als ubiquitäres Phänomen, Übertragung als Widerstand vs. Übertragung als wichtigstes analytisches Agens, Übertragungsauslöser, Formen der Übertragung, Übertragung vs. habituelle Reaktionen, Motive für Übertragung, Übertragung als dyadischer Prozess
  • Regression, Formen der Regression (bezüglich Libidostufen, Objektbeziehungen, Ich-Funktionen, Über-Ich)
  • Widerstand als Hemmung des psychoanalytischen Prozesses, Schutzfunktion des Widerstands, Formen und Motive des Widerstands
  • Agieren als Folge der Behandlung vs. Agieren als habituelles Verhalten, Agieren als Widerstand, Agieren als präverbales Erinnern und Mitteilen

9.3.6 Aktivitäten und Prozesse auf Seiten des Analytikers [auswählen]

  • Neutralität und Abstinenz, gleichschwebende Aufmerksamkeit, Gegenübertragung
  • Gegenübertragung als Widerstand vs. Gegenübertragung als Hilfsmittel zum Verständnis

9.3.7 Interventionstechniken [auswählen]

  • Konfrontieren, Klären, Deuten, Durcharbeiten, Übertragungsanalyse, Widerstandsanalyse, therapeutisches Spiel

9.3.8 Wirkfaktoren [auswählen]

  • Wirkfaktoren psychoanalytischer Therapie nach Luborsky (s. a. 1.1.2)

9.3.9 Gruppenpsychotherapie [auswählen]

  • Besonderheiten analytischer Gruppentherapie: Indikation (psychische Voraussetzungen, Störungsbilder), Regel der freien Interaktion, Prinzip der Minimalstrukturierung, gleichschwebende Aufmerksamkeit in analytischen Gruppentherapien
9.4 Methoden tiefenpsychologisch fundierter (psychodynamischer) Psychotherapie

9.4.1 Begriffsbestimmungen [auswählen]

  • Psychoanalytisch begründet, psychodynamisch; tiefenpsychologisch fundiert vs. tiefenpsychologisch orientiert

9.4.2 Formen tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie [auswählen]

  • Psychodynamische Kurz- bzw. Fokalpsychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Langzeitpsychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte niederfrequente Psychotherapie, tiefenpsychologisch orientierte Verfahren (z. B. Katathymes Bilderleben)
  • Psychodynamische Gruppen- und Familienpsychotherapie einschließlich interaktioneller und dynamisch intendierter Gruppenpsychotherapie (s. a. 5.3.2, 5.4.3)

9.4.3 Indikationen, Prozessmerkmale und Wirkfaktoren (s. a. 1.1.2) [auswählen]

  • Krankheitsbilder; spezielle Indikationen bei Persönlichkeitsstörungen; regelhafte Therapiephasen; Konzept der veränderten Beziehungserfahrung; Nutzung der Übertragung; Verständnis des Widerstandes (in seiner beziehungsregulatorischen Funktion); Begrenzung der Regression

9.4.4 Beziehungsdiagnostik [auswählen]

  • Instrumente zur Fokusidentifizierung und Operationalisierung des Übertragungsbegriffes

9.4.5 Tiefenpsychologisch fundierte Behandlungstechniken [auswählen]

  • Konfliktorientierte aufdeckende Interventionsstrategien: Konzepte der Fokusformulierung und -bearbeitung, fokussierte Übertragungs- und Widerstandsanalyse, Arbeit mit Übertragung
  • Strukturgebende Interventionsstrategien: entwicklungsbezogene und entwicklungsfördernde Gestaltung des therapeutischen Raumes, interaktionsbezogene Interventionen zur Differenzierung der Selbststrukturen, strukturierender Umgang mit Regression; supportive, ressourcenmobilisierende und handlungsaktivierende Interventionen

9.4.6 Stationäre Psychotherapie [auswählen]

  • Entwicklung und Besonderheiten stationärer Psychotherapie in Deutschland
  • Konzepte stationärer Psychotherapie
  • Indikation zur stationären und teilstationären Psychotherapie
9.5 Weitere theoretisch begründete Verfahren

9.5.1 Gesprächspsychotherapie [auswählen]

  • Konzeptuelle Grundannahmen: Aspekte der therapeutischen Beziehung (Empathie, bedingungsfreie Anerkennung, Kongruenz), Prinzipien des therapeutischen Handelns, Beiträge des Patienten
  • Bedeutung der Gesprächspsychotherapie für die psychotherapeutische Praxis anderer Richtungen und die Psychotherapieforschung

9.5.2 Neuropsychologie [auswählen]

  • Neuropsychologisches Grundlagenwissen: Zusammenhang zwischen Hirnstrukturen, kognitiven und affektiven Funktionen (s. a. 1.2.1)
  • Neuropsychologische Diagnostik mit Kindern und Jugendlichen zur Erfassung und Objektivierung kognitiver und affektiver Funktionsstörungen nach Hirnläsionen (s. a. 3.3.3, 7.3.10)
  • Neuropsychologische Trainingsverfahren und Behandlungstechniken bei Kindern und Jugendlichen
10 Dokumentation und Evaluation psychotherapeutischer Behandlungsverläufe
10.1 Gesetzliche und allgemeine Grundlagen; Basisdokumentation

10.1.1 Gesetzliche Grundlagen [auswählen]

  • Dokumentation als gesetzlich geforderter Teil der Krankenbehandlung: Dokumentationsumfang, Dokumentationspflicht und dokumentationspflichtige Daten; Richtlinien der Bundesärztekammer 
  • Gesetzliche Vorschriften bei Eingriffen in das informationelle Selbstbestimmungsrecht: datenschutzrechtliche Bestimmungen (Pflichten des Psychotherapeuten beim Umgang mit Patientendaten, Persönlichkeitsschutz, Auskünfte an Dritte und Datentransfer mit Leistungsträgern), Aufbewahrungsfristen, Aufklärung und Einwilligung bei der Weitergabe von geschützten Daten
  • Einsichtnahmerecht des Patienten

10.1.2 Grundlagen der Basisdokumentation [auswählen]

  • Ziele der Basisdokumentation, Rolle der Basisdokumentation bei der Qualitätssicherung, Mindestanforderungen an eine Basisdokumentation
10.2 Therapiebegleitende Evaluation

10.2.1 Grundlagen [auswählen]

  • Ziele therapiebegleitender Evaluation in der ambulanten und stationären Versorgung sowie in der Rehabilitation
  • Begriffsklärungen: externe und interne, formative (Programmevaluation) und summative (ergebnisorientierte) Evaluation, Evaluation vs. Begleitforschung
  • Verschiedene Formen der Verlaufsdokumentation (z. B. Sitzungsprotokolle, Prozessbögen)
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen therapiebegleitender Evaluation und Qualitätssicherung

10.2.2 Effektivität [auswählen]

  • Unterscheidung von Efficacy (im Zusammenhang mit kontrollierten Studien und Meta-Analysen) und Effectiveness (als Wirksamkeit im Feld)
10.3 Verlaufs- und Ergebnisbewertung

10.3.1 Therapiedosis [auswählen]

  • Medikamentenmetapher psychotherapeutischer Wirkungen, Verlauf der Dosis-Wirkungs-Kurve und Dosis-Wirkungszusammenhänge, Klassifikation therapeutischer Leistungen unter dem Aspekt der Therapiedosis

10.3.2 Zeitliche Aspekte therapeutischer Wirkungen [auswählen]

  • Zeitliche Stabilität von Therapieeffekten, nachträgliche (posttherapeutische) Therapieeffekte, katamnestische Ergebnismessung

10.3.3 Ergebnisevaluation: Methoden und Instrumente [auswählen]

  • Indirekte Veränderungsmessung: Prä-Post-Status-Messungen 
  • Direkte Veränderungsmessung: Veränderungsfragebögen, Zielerreichungsskalierung (Goal-Attainment-Skalierung), einzelfallbezogene Erfolgsmessung, individualisierte Outcome-Skalen 
  • Aufgaben und Methoden der Katamneseerhebung
10.4 Qualitätssicherung in der psychotherapeutischen Praxis

10.4.1 Grundlagen und Begriffe [auswählen]

  • Aufgaben der Qualitätssicherung: Transparenz über Versorgung, Ziele und Zielerreichung als Grundlage für rationales Handeln, Planen, Entscheiden, Signalfunktion der Qualitätssicherung, rechtliche Aspekte
  • Begriffe: Struktur-, Prozess-, Ergebnisqualität (und ihre Bestandteile in der ambulanten und klinisch-stationären Praxis)

10.4.2 Maßnahmen der Qualitätssicherung in der Praxis [auswählen]

  • Qualitätssicherung struktureller und Rahmenbedingungen: Qualifizierung des therapeutischen Personals, Vereinbarung von Leitbildern und Ethikcodes, Ermittlung und Vereinbarung von Kriterien, Normen und Standards, Standardisierung der Therapievorbereitung, Manualisierung von Therapieprogrammen
  • Qualitätssicherung des therapeutischen Vorgehens und des Therapieergebnisses: Qualitätszirkel bzw. -treffen, externe und interne Supervision, Intervision, Standardisierung der Ergebnis- und Erfolgsbewertung, Katamneseerhebung
11 Berufsethik und Berufsrecht, medizinische und psychosoziale Versorgungssysteme, Organisationsstrukturen des Arbeitsfeldes, Kooperation mit Ärzten und anderen Berufsgruppen
11.1 Berufsethik und Berufsrecht

11.1.1 Grundprinzipien [auswählen]

  • Nichtschädigung, Autonomie, Fürsorge, Gleichheit

11.1.2 Psychotherapeutengesetz [auswählen]

  • Approbation, Berufsausübung, Psychotherapeutenkammer

11.1.3 Rechtsstellung von Kindern und Jugendlichen [auswählen]

  • Einsichts- und Urteilsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen; Geschäftsfähigkeit von Kindern, Abwendung von Gefahren für das Kind; Selbstbestimmungsrecht von Kindern und Jugendlichen und elterliches Erziehungsrecht; Behandlungsvertrag mit Jugendlichen; Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung
  • Schuldfähigkeit, strafrechtliche Verantwortung von Jugendlichen
  • Jugendschutzvorschriften, Jugendgerichtsgesetz

11.1.4 Rechtsbeziehung Psychotherapeut – Patient [auswählen]

  • Zivilrechtliche Aspekte (Haftung, Kontrakte), Behandlungsfehler, Aufklärung und Einwilligung (informed consent), Dokumentationspflicht, Einsichtsrecht des Patienten, Schweigepflicht und Zeugnisverweigerungsrecht
  • Besonderheiten der Schweigepflicht in der Paar- Familien-, Kinder- und Jugendlichentherapie

11.1.5 Rechtsbeziehung Psychotherapeut – Krankenkasse [auswählen]

  • Vertragsärztliche Leistung, Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit, Antragsverfahren

11.1.6 Rechtsbeziehung Psychotherapeut – Staat, Gesellschaft [auswählen]

  • Psychotherapeutenkammer, Fachverbände, Organisationsstrukturen
11.2 Struktur der psychotherapeutischen Versorgung

11.2.1 Sozialrechtliche Grundlagen [auswählen]

  • Aufgaben und Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, der gesetzlichen Rentenversicherung, der gesetzlichen Unfallversicherung, der gesetzlichen Pflegeversicherung, der Bundesagentur für Arbeit und der Sozialhilfe für psychisch kranke Menschen 

11.2.2 Professionelle psychotherapeutische Kompetenz, Praxisfelder [auswählen]

  • Professionelle Kompetenz innerhalb des heilkundlichen Kontextes (spezifische Fort- und Weiterbildung von Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten) 
  • Ambulante und (teil-)stationäre Psychotherapie, Konsiliar- und Liaisonpsychotherapie, sozialpsychiatrische Dienste
  • Professionelle Kompetenz außerhalb des heilkundlichen Kontextes (Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Psychologen, Pädagogen, Sozialpädagogen, Erzieher, Lehrer, Juristen mit definierter Fortbildung), Aufgaben im Zusammenhang mit dem Kinder- und Jugendhilfegesetz, Jugendhilfe